onvista-Börsenfuchs: Aktienkurse drohen „zertrumpelt“ zu werden

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Ein müder Wochenstart, eigentlich ein Fehlstart. Vielleicht haben sich die Anfangskurse schon wieder erholt, wenn Ihr meine Zeilen lest. Aber unabhängig davon hab‘ ich momentan kein gutes Bauchgefühl. Die Zuspitzung im Handelskrieg (= Verlängerung) ist vielen Investoren auf den Magen geschlagen. Und den Analysten fällt gegenwärtig auch nix Neues mehr ein - abgesehen davon, dass sich einige internationale Strategen zu drehen beginnen: Kann der Zoll-Zoff zwischen Amis und Chinesen der Weltwirtschaft und damit den Börsen schon bald empfindlich schaden? Müssen die Amis selbst unter den Trump’schen Maßnahmen leiden? Deshalb fragt sich das Research der Helaba nachdenklich: Wird der Aufschwung „zertrumpelt“ (= geile Formulierung)?

Positiv: Das zyklische Erholungsmuster ist bislang zwar intakt. Die Risiken für die Aussichten zu den Unternehmensgewinnen, die maßgeblich von einem funktionierenden internationalen Handel abhängen, haben allerdings deutlich zugenommen. Noch ein bisschen Analysten-Deutsch: In den aktuellen Bewertungen am Markt scheinen sowohl positive makroökonomische Ergebnisse als auch eine positive Gewinnentwicklung eingepreist zu sein. Doch sind die Gewinnmargen grundsätzlich gefährdet, denn die Kosten steigen schneller als die Erträge. Das kann man nachvollziehen.

Die Skeptiker glauben, dass der negative Gewinnrevisionstrend weltweit gedreht hat. Hier kommt nun wieder das Thema Handelskonflikt ins Spiel. Schließlich hängen die Unternehmensgewinne sehr stark von der Entwicklung des weltweiten Handels ab. Eine Eskalation des Handelskriegs, der ja auch uns Europäer dann voll erfassen kann, würde die jüngsten Erholungsansätze vermutlich zunichtemachen. Donald, der Unberechenbare, hat sich häufig für steigende Aktienkurse feiern lassen. Und für den Kurseinbruch im letzten Herbst machte er dann die Zinserhöhungen der Fed verantwortlich. Wird der Konflikt mit den Chinesen noch schlimmer und würde das auf die Wall-Street-Kurse drücken, müsste Trump das auf seine eigene Kappe nehmen. Das kann er nicht wollen. Vielleicht beeinflusst das ja seine Verhandlungsstrategie. Seid wachsam, meine Freunde!

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