onvista-Börsenfuchs: Die Trump-Drohung

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! „Trump warnt vor Zusammenbruch der Märkte bei Amtsenthebung“ - die Headline der Agenturmeldung ist total brisant, liest sich aber irgendwie harmlos. Ist sie’s auch? Kann man den Mann überhaupt noch spottlos kommentieren? Hallo! Trump-el ist doch der mächtigste Mensch der Welt, den muss du ernst nehmen. Was in Amiland politisch so abgeht, ist schon irre. Ein Amtsenthebungsverfahren ist aber höchst unwahrscheinlich (wie haben schon bei Triumps Wahl darüber diskutiert). Trotzdem, der Vorgang bestätigt einmal mehr, dass es um nicht weniger als um die Leit-Wirtschaft, Leit-Währung und Leit-Börse der Welt geht (manchmal möchte man Leid mit weichem „d“ schreiben).

Hier erst einmal der offizielle Reuters-Text: Der unter Druck geratene US-Präsident Donald Trump hat vor den Folgen eines Amtsenthebungsverfahrens gegen ihn gewarnt. Er wisse nicht, warum jemand des Amtes enthoben werden sollte, der einen großartigen Job gemacht habe, sagte er in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview des Senders Fox News. „Sollte ich des Amtes enthoben werden, denke ich, würden die Märkte zusammenbrechen”, sagte er weiter. „Ich glaube, alle würden sehr arm.“ Trump lobte seine bisherige Arbeit im Amt und erklärte, er würde sich selbst die Note “A+” geben - das amerikanische Gegenstück zu einer “1+”.

Ach, Donald, vielleicht verdienst Du mehr Mitleid als Spott. Und was macht Ihr draus, meine Freunde? Am besten nix. Aber seid Euch bewusst, wie wichtig Amiland en gros und en detail für uns ist! Dort brummt die Wirtschaft, die meisten Unternehmen verdienen klotzig, was internationales Kapital ansaugt, die Aktienkurse halten sich in einem ortsfesten Hoch, die Inflation entwickelt sich wie gewünscht, das Bankensystem hat sich prächtig erholt usw. Was aber, wenn sich dieses Bild deutlich eintrüben würde, wenn der US-Konjunktur die Luft ausginge und die Handelspolitik der Amis die Weltwirtschaft in Turbulenzen stürzen würde?

Ach, Donald, pass besser auf, was Du machst! Dann kannst Du auch weiter im Amt bleiben. Und die Anleger bleiben an der Wall Street engagiert.

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