onvista-Börsenfuchs: Oldtimer wieder im Kommen

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Doch, es gibt sie noch - erfreuliche Nachrichten aus der Autobranche: „Wieder leichte Tendenz nach oben.“ Aber diese Headline gilt leider nicht für Volkswagen & Co., sondern für den „Oldtimerindex“ (OTX), den die Südwestbank einmal im Jahr herausgibt. Diesmal also eine good News. Denn nach einem spürbaren Rückgang im Jahr 2016 steigt der OTX um rund 3 Prozent. Spitzenreiter ist seit Auflage des Index der Porsche 911. Der Preis des stark gewichteten Mercedes 300 SL war im Jahr 2016 bedeutend gefallen, hielt sich im letzten Jahr jedoch stabil.

Die Südwestbank legt den Oldtimerindex seit 2010 auf, um die Wertentwicklung süddeutscher Autoklassiker mit anderen Anlageformen zu vergleichen. In den Index aufgenommen werden 20 Modelle von Automobilherstellern aus Baden-Württemberg, Bayern und dem südlichen Hessen. Die Berechnung des OTX basiert unter anderem auf der Auswertung von Preisangaben des renommierten Fachmagazins „Motor Klassik“. Den Anfangswert des Index legte die Südwestbank auf 100 Punkte im Jahr 2005 fest.

Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Oldtimer ist weiter gestiegen. So waren laut Kraftfahrtbundesamt zum Stichtag 1. Januar 2018 auf deutschen Straßen 674.949 Pkw-Oldtimer unterwegs, was einer Steigerung von über 12 Prozent entspricht. Die zunehmende Begeisterung für Oldtimer zeigt sich auch in den zahlreichen Oldtimer-Museen, -Rallyes, -Treffen, – Ausfahrten und -Messen.

Hey, Oldies sind schon was Tolles (ich hatte bis vor kurzem auch einen), aber taugen sie wirklich auch zur Kapitalanlage? Ja und nein, sie sind nicht für jedermann geeignet. Autoklassiker gelten nach wie vor als wertstabile Investition. Dies zeigt der Vergleich mit Aktien und deutschen Staatsanleihen: Während der Dax seit 2005 um rund 203,51 Prozent gestiegen ist, hat der OTX um 302,63 Prozent zugelegt. Der Rex-P für deutsche Staatsanleihen kletterte in diesem Zeitraum nur um 58,22 Prozent. Aber: Oldtimer eignen sich nicht als Kerninvestment, sondern als Beimischung für wohlhabende Anleger. Das sagt auch die Südwestbank: „Wir empfehlen den Kauf eines Oldtimers aus Renditegesichtspunkten erst ab einem Kaufpreis von rund 100.000 Euro. Dieser Anteil sollte nicht mehr als 5 bis 10 Prozent des Vermögens ausmachen, denn es müssen bei einem Kaufpreis von beispielsweise 100.000 Euro rund 4 Prozent pro Jahr Nebenkosten einkalkuliert werden.“ Darüber hinaus belasten einmalig das Gutachten, jährliche Steuern, Versicherung, Garagenmiete, Wartung und Reparaturen den Geldbeutel zusätzlich. Ratsam ist für Interessenten immer der Gang zu einem Oldtimergutachter. Auch hier also auf die Kosten achten!

Außerdem gibt’s nach meiner Beobachtung noch ein grundsätzliches Problem: Oldtimer-Besitzer sind in aller Regel voll die Auto-Freaks - die pflegen und fahren die edlen Kutschen lieber, als sie wieder zu verkloppen. Ach ja, wie schön ist’s doch, bei Sonnenschein in einem alten 300 SL oder einem 911er zu cruisen!

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