ROUNDUP/Umfrage: Klimaschutz für viele trotz Corona unverändert wichtig

dpa-AFX · Uhr

CHEMNITZ (dpa-AFX) - Klimaschutz als dringendste Aufgabe: Für eine Mehrheit der Menschen in Deutschland hat das Thema trotz der Corona-Pandemie eine hohe Priorität. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des ostdeutschen Energiedienstleisters enviaM. Dabei zeigten sich kaum Unterschiede zwischen den 1000 befragten Ost- und den 1000 befragten Westdeutschen. "Der Ostdeutsche als Klimaschutz-Muffel - dieses Bild ist falsch", sagte der Vorstandsvorsitzende Stephan Lowis am Donnerstag in einer Videokonferenz.

Demnach halten 66 Prozent der Menschen in den alten Bundesländern das Thema trotz Corona für unverändert wichtig; in den neuen Ländern sind es 63 Prozent. Dass es noch wichtiger geworden ist, meinen 17 (West) beziehungsweise 14 Prozent (Ost) der Befragten. Die Frage, ob es den vom Menschen gemachten Klimawandel gibt, beantworteten 91 Prozent (West) sowie 88 Prozent der Menschen im Osten mit Ja oder teilweise Ja. Das sei eine klare Antwort, so Lowis.

Wenn es dann aber um den eigenen Einfluss auf das Eindämmen des Klimawandels gehe, zeige sich ein anderes Bild. In Ost wie West glauben demnach 67 Prozent, dass ihr persönliches Handeln nur in geringen Maße etwas verändern könne. "Aber das ist die falsche Grundhaltung, weil jeder etwas tun kann. Jeder Einzelne muss raus aus der Komfortzone", bemerkte Lowis.

Doch in puncto Elektromobilität sind der Online-Umfrage zufolge viele Menschen weiterhin skeptisch. Demnach können sich nur 14 (West) beziehungsweise 13 Prozent (Ost) vorstellen, auf ein E-Auto umzusteigen - trotz Förderung im Konjunkturpaket der Bundesregierung. Jeder Zweite antwortete demzufolge mit einem klaren Nein.

Eine Erklärungslücke sieht der enviaM-Chef beim Co2-Preis: Vielen Menschen sei nicht klar, warum CO2 einen Preis brauche und welchen Nutzen das für die Energiewende habe. Die im Konjunkturpaket vereinbarte Senkung der EEG-Umlage für die kommenden zwei Jahre entspricht demnach ebenfalls nicht den Erwartungen. Nur jeder fünfte Ostdeutsche (West: 19 Prozent) ist der Meinung, dass die Senkung um 0,3 Cent je Kilowattstunde ausreicht, um den Anstieg der Strompreise zu dämpfen.

Bei der Wärmewende sieht der Energie-Anbieter ebenfalls noch keine allzu große Wirkung - trotz steigender Kosten für Öl und Gas und der Förderung von Investitionen, die CO2 beim Heizen einsparen sollen. "Wir sehen ein gemischtes Bild: Während 32 Prozent weniger heizen wollen, geben 30 Prozent an, ihr Verhalten nicht ändern zu wollen." Nur neun Prozent denken demnach über eine neue Heizungsanlage nach.

Das in Chemnitz ansässige Unternehmen versorgt in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg nach eigenen Angaben mehr als 1,3 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wärme und Dienstleistungen./cdr/DP/eas

onvista Premium-Artikel

Investment-Strategien
Diese drei Ansätze bringen Ruhe und Rendite ins Depotgestern, 15:30 Uhr · onvista
Ein entspannter Aktienhändler.