Royal Dutch Shell: 3 Gründe, warum die Dividende jetzt in Gefahr ist!

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Die Aktie von Royal Dutch Shell ist einer der klaren Verlierer der aktuellen Korrektur. Zwar konnten sich die Anteilsscheine zwischenzeitlich deutlich erholen. Nichtsdestoweniger bleibt das grundlegende Problem, der Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Russland, weiterhin bestehen.

Das führt in Anbetracht der Ölpreise von derzeit weit unter 30 US-Dollar je Barrel Brent unweigerlich zu der Frage, ob der britisch-niederländische Öl- und Erdgasmulti langfristig die eigene Dividende aufrechterhalten kann. Oder die Ausschüttung wird kürzen müssen.

Eine Frage, die man aus verschiedenen Blickwinkeln beantworten kann, wobei kurzfristig die starke Historie, der Willen des Managements und auch ein zumindest solider Start in das neue Börsenjahr mit kurzzeitig höheren Ölpreisen noch dafürsprechen kann. Allerdings gibt es mittel- bis langfristig durchaus einige Gefahrenstellen, die man als Investor kennen sollte.

1. Der Ölpreiseinbruch ist schwierig

Eine erste Gefahr ist in diesen Tagen die besondere Brisanz des Ölpreiseinbruchs. Zwar ist auch der letzte zwischen den Jahren 2014 und 2016 von der OPEC toleriert gewesen. Allerdings gab es zur damaligen Zeit einige Lichtblicke. Die OPEC wollte schließlich bloß die US-Schieferölproduzenten belasten. Die aktuelle Situation ist jedoch bedeutend verfahrener.

Mit Russland, den USA und eben der OPEC sind einerseits mehr Akteure an der aktuellen Schwemme mittelbar oder unmittelbar beteiligt. Wobei es noch immer Anzeichen einer möglichen Annäherung gibt. Nichtsdestotrotz befinden sich die Notierungen von Brent und WTI schon länger auf einem Niveau unterhalb der 30-US-Dollar-Marke. Ein solch langes, günstiges Preisniveau haben wir selbst zwischen den Jahren 2014 und 2016 nicht gesehen.

Das hat einen direkten und wohl starken Einfluss auf die Entwicklung von Ergebnis und freiem Cashflow von Royal Dutch Shell. Die teuren Aktienrückkäufe sind zwar ausgesetzt und es mag weitere Maßnahmen geben, um die Dividende zu stützen. Die Auswirkungen und die globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten generell könnten jedoch die aktuelle Situation etwas erschweren. Wobei es im Endeffekt zu einem Rennen mit der Zeit wird, wie lange die iconic dividend aufrechterhalten werden kann.

2. Down-Stream wirkt nur begrenzt kompensatorisch

Ein zweiter Aspekt, der in diesen Tagen zusätzlich belasten könnte, ist womöglich ein schwächeres Downstream-Geschäft. Sprich, besonders die Tankstellen können unter der aktuellen Coronavirusphase leiden. Weniger Menschen benötigen derzeit Benzin, insgesamt ist das öffentliche Leben weitgehend eingeschränkt. Womöglich wird sich das auch in diesem Segment bemerkbar machen.

In der letzten Ölpreisschwemme war dieser Bereich eigentlich noch eine weitgehend stabile Stütze. Oder ein Hoffnungsträger, der solide performt hat. Derzeit bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen das Coronavirus auf dieses Segment hat. Allerdings könnte hier weiteres Ungemach drohen, wenn man den Meinungen von einigen Analysten glaubt.

Auch dieses Segment zeigt daher, dass Royal Dutch Shell nicht bloß einseitig durch die Maßnahmen des Coronavirus getroffen wird, sondern mehrere Effekte zu kompensieren hat. Viele Segmente stehen derzeit vor einer ungewissen Prognose.

3. Erdgas ist ebenfalls auf einem Tief

Allzu große Hoffnungen dürfen sich Investoren auch nicht im Erdgasbereich machen. Neben dem Erdölpreis, der am Boden liegt, ist auch der Erdgaspreis auf einem Tiefpunkt. Bereits vor der OPEC-Krise belief sich dieser auf einem Level von 1,80 US-Dollar je Kubikmeter. Auch im letzten Monat ging es mit dem Preis weiter bergab, derzeit notiert dieser fossile Brennstoff bei 1,65 US-Dollar (26.03.2020, maßgeblich für alle Kurse).

Ein Niveau, das zwar nicht mehr so stark abgesackt ist. Jedoch ebenfalls ein schwieriges Marktumfeld für Royal Dutch Shell bedeutend könnte. Hier eine kompensatorische Wirkung zu erwarten, ist wohl vermessen. Vor allem, weil der Preis noch im letzten Sommer zeitweise bei über 2,80 US-Dollar gelegen hat und seitdem ebenfalls deutlich korrigierte.

Ein Rennen mit der Zeit

Die Dividende von Royal Dutch Shell entwickelt sich daher wohl immer weiter zum Rennen mit der Zeit. Kurzfristig spricht wenig gegen weiterhin stabile Auszahlungen. Einzelne schwache Zahlenwerke dürfte das Management wohl ausgleichen können. Oder aus der Substanz zahlen, wie auch immer.

Mittel- bis langfristig dürfte die Ausnahmesituation jedoch ihre Spuren hinterlassen. Doch auch eine weitere Sache sollten Investoren bedenken: Selbst wenn Royal Dutch Shell die eigene Dividende halbieren würde, so beliefe sich die derzeitige Dividendenrendite noch immer auf ca 6,5 %. Ob das attraktiv bleibt, können sich Investoren jetzt ebenfalls überlegen.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

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