Russland warnt vor Einmischung in Belange von Belarus
Prag (Reuters) - Kurz vor dem EU-Sondergipfel zu Belarus hat Russland erneut vor einer Einmischung in die Belange des osteuropäischen Landes gewarnt.
Außenminister Sergej Lawrow sagte am Mittwoch laut Nachrichtenagenturen Tass und Ifax, es gebe keinen Bedarf an einer ausländischen Vermittlung zur Beilegung der Krise in Belarus. Erklärungen der EU seien von rein geopolitischen Motiven geleitet. Er hoffe, dass die belarussische Opposition bereit sei, Gespräche mit der Führung in Minsk aufzunehmen. Die belarussische Präsidentenwahl am vorvergangenen Sonntag hätte besser verlaufen können, sagte Lawrow. Aber die Verantwortlichen in Belarus sähen dies mittlerweile auch ein.
Die EU-Staats- und Regierungschefs kommen am Mittag zu einem Gipfel per Video-Schalte zusammen, um über das weitere Vorgehen in der Krise zu beraten. Nach der Wahl hatte sich der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko zum Sieger mit großem Vorsprung erklärt. Die Opposition sprach von Wahlbetrug und reagierte mit Demonstrationen, gegen die Sicherheitskräfte teils brutal vorgingen. Die EU wertet die Wahl als nicht demokratisch legitimiert und hat Sanktionen gegen die Verantwortlichen auf den Weg gebracht.