Russland zieht negative Bilanz nach Gesprächen mit USA und Nato

Reuters · Uhr

Moskau (Reuters) - Russland hat eine negative Bilanz nach den direkten Gesprächen mit den USA und der Nato zur Sicherheitslage gezogen.

Die ranghohen Treffen diese Woche seien "erfolglos" gewesen, es bestehe Uneinigkeit in fundamentalen Fragen, sagte der Sprecher des Präsidialamts in Moskau, Dmitry Peskow, am Donnerstag. So könne die Nato Russland nicht diktieren, wo seine Truppen innerhalb der Landesgrenzen stationiert sein sollten.

Peskow kritisierte zudem einen Entwurf der US-Demokraten im Senat zu neuen Sanktionen als "extrem negativ", von denen auch Russlands Präsident Wladimir Putin direkt betroffen wäre. Dies würde die bilateralen Beziehungen zwischen Russland und den USA schwer belasten, sagte Peskow.

Am Montag hatten Spitzenvertreter beider Länder in Genf über Spannungen beraten. Am Mittwoch kam erstmals seit gut zwei Jahren in Brüssel der Nato-Russland-Rat zusammen. Peskow sagte, dabei seien durchaus "positive Nuancen" zu erkennen gewesen. Es gehe der Regierung in Moskau aber nicht um Nuancen, sondern um konkrete Ergebnisse. Grundsätzlich sollen die Gespräche fortgesetzt werden. In welchem Format und auf welcher Ebene dies geschehen soll, ist noch unklar.

Im Zentrum der Spannungen steht die Ukraine. Russland hat an der Grenze rund 100.000 Soldaten zusammengezogen. Der Westen befürchtet eine Invasion, was die Regierung in Moskau zurückweist. Russland fordert aber Sicherheitsgarantien von der Nato und dabei unter anderem die Zusage, dass die Ukraine nicht in das transatlantische Militärbündnis aufgenommen wird. Dies lehnt die Allianz kategorisch ab.

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