Solltest du jetzt Luckin-Coffee-Aktien kaufen?

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Wenn ein Unternehmen in einen Skandal verwickelt ist und die Aktie abschmiert, könnte dein erster Instinkt sein, zu verkaufen und deine Verluste zu begrenzen. Sollte man das bei Luckin Coffee, der schnell wachsenden chinesischen Kaffeekette, die kürzlich bekanntgab, dass Umsätze in Höhe von 310 Millionen Dollar fingiert wurden, auch tun?

Die Nachricht von dem Unternehmen, das aggressiv investiert hat, um Starbucks Paroli zu bieten, ist erschütternd. Wichtig ist es nun, einen Schritt zurückzutreten und die Situation zu beurteilen: Wie verhält sich das Unternehmen und was könnte noch passieren?

Was hat Luckin getan?

Das Unternehmen gab vor einigen Tagen eine Pressemitteilung heraus, in der es zugab, dass bei einer internen Prüfung seiner Finanzzahlen für 2019 Unregelmäßigkeiten aufgefallen seien. Das Unternehmen sagte in einer Pressemitteilung, dass die „zum aktuellen Zeitpunkt verfügbaren Informationen darauf hindeuten, dass die fingierten Umsätze vom zweiten Quartal 2019 bis zum vierten Quartal 2019 insgesamt eine Höhe von 2,2 Milliarden Chinesische Renminbi Yuan (310 Millionen US-Dollar) aufweisen“.

Luckin gab außerdem zu, dass „bestimmte Kosten und Aufwendungen in dieser Zeitspanne ebenfalls durch erdichtete Transaktionen stark aufgebläht wurden“.

Das Kaffeeunternehmen sagte überdies, dass die Zahlen, die es nun berichtet, noch nicht vom speziell eingerichteten Prüfungskomitee, von externen Beratern oder vom unabhängigen Wirtschaftsprüfer überprüft wurden. Wir sollten auch erwähnen, dass Luckin noch im Februar derlei Vorwürfe vehement abstritt. Damals hatte ein Leerverkäufer einen Bericht herausgegeben, in dem das Unternehmen vieler Dinge beschuldigt wurde, die es nun zugegeben hat - damals hatte das Unternehmen diesen Bericht als wertlos bezeichnet und dem Shortseller unterstellt, davon profitieren zu wollen.

Damals bestätigte das Unternehmen seine Zahlen. Nun hat es das Gegenteil getan:

Investoren sollten sich nicht auf die vergangenen Finanzberichte verlassen, die für die ersten neun Monate des Jahres 2019 sowie jeweils für das zweite und dritte Quartal 2019 herausgegeben wurden. Darunter fallen auch der ursprüngliche Umsatzausblick für das vierte Quartal 2019 und andere Mitteilungen rund um die Konzernfinanzen. Die Untersuchungen laufen, und das Unternehmen wird seine in der Vergangenheit veröffentlichten Finanzzahlen überprüfen und möglicherweise auch an anderer Front Anpassungen vornehmen.

Das sind eindeutig schlechte Nachrichten und es kann sein, dass die echten Zahlen und die Enttäuschung darüber noch schlimmer sein würden. Trotzdem solltest du die Aktien nicht verkaufen. Wenn du an das Geschäftsmodell des Unternehmens glaubst, solltest du erst einmal auf die Fakten warten - vor allem auf den Bericht des speziellen Prüfungskomitees sowie Testate von Wirtschaftsprüfern.

Es fällt schwer, die Aktie zu halten

Es tut weh, eine Aktie zu verkaufen, nachdem sie um 80 % gefallen ist. Wenn du nicht länger an das Unternehmen glaubst, kann es aber dennoch die richtige Entscheidung sein. Schließlich weißt du nicht, ob und wie stark diese Thematik Luckin in seinem Erfolg aufhalten wird.

Luckin war schon immer ein langfristiges und riskantes Investment. Sich mit Starbucks anzulegen, ist nicht einfach, selbst wenn du den Heimvorteil hast. Luckin hat stark in Wachstum investiert und Verluste geschrieben, um von Starbucks Marktanteile zu klauen und dem großen Rivalen neue Kunden wegzuschnappen.

Jetzt zu kaufen, ist keine gute Idee, aber überstürze nichts beim Verkaufen. Warte, bis du die tatsächlichen Zahlen siehst, und entscheide dann, ob diese Thematik für das Unternehmen nur ein vorübergehender, ausbremsender Faktor ist, oder ob das Unternehmen einen Crash hingelegt hat, von dem es sich niemals erholen wird.

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Daniel B. Kline besitzt Aktien von Starbucks. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Luckin Coffee Inc. und Starbucks.

Dieser Artikel erschien am 3. April 2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

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Foto: Getty Images

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