Technologie-Sektor: FANG-Aktien profitieren von Wachstumstrends

DAS INVESTMENT · Uhr (aktualisiert: Uhr)

"Die Börse liebt Erfolgs-Stories", erklärt Gamax-Fondsmanager Moritz Rehmann. US-Firmen wie Facebook, Amazon, Netflix und Google lieferten diese Erfolge. "Daher gehören die sogenannten FANG-Aktien zu den Lieblingen der Anleger".

Die sogenannten FANG-Aktien von Facebook, Amazon, Netflix und Google zeichneten im vergangenen Jahr für mehr als 50 Prozent der Wertentwicklung des US-Index S&P 500 verantwortlich und sorgten so dafür, dass der Index mit 2 Prozent im Plus einlief, während die breite Masse der Tech-Aktien deutlich schwächer abschnitt. Mittlerweile ist die Euphorie etwas abgeflaut, dennoch bestimmen die vier Tech-Giganten in großen Teilen die Performance.

Allein der Vergleich mit dem Deutschen Leitindex Dax verdeutlicht die Dimensionen der vier Schwergewichte: Facebook, Amazon, Netflix und Google bringen es zusammen auf eine Marktkapitalisierung von etwa 1 Billion Euro. Damit sind sie ungefähr genauso groß wie die 30 größten deutschen Unternehmen.

FANG-Titel überzeugen mit Umsatz

Beeindruckend ist auch die Ertragslage der FANGs. Eigentlich stagnieren die Gewinne der Unternehmen in den USA seit zwei Jahren. Kursanstiege sind fast ausschließlich auf eine höhere Bewertung der Aktien zurückzuführen.

Die FANG-Titel bilden hier eine positive Ausnahme. Amazon einmal herausgerechnet - durch stetige Investitionen in neue Geschäftsfelder ist das Kerngeschäft des E-Commerce-Riesen weniger profitabel - verbessert sich die Ertragslage bei den übrigen drei Tech-Giganten deutlich.

Allein Facebook steigerte den Umsatz im ersten Quartal 2016 um rund 52 Prozent auf 5,28 Milliarden US-Dollar. Im Einzelnen dreht sich das Kerngeschäft der FANGs um Themen wie Online-Shopping, TV-Streaming und Online-Werbung. Alle vier Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie von diesen unterliegenden Wachstumstrends profitieren, die auch weitestgehend unabhängig vom Konjunkturzyklus laufen.

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Die 4 Unternehmen im Detail

Facebook

Das Unternehmen mit Sitz in Menlo Park, Kalifornien, sitzt auf einem Big Data-Schatz, wie auch Google. Mit seiner Datensammlung und -nutzung ist es für die Werbe-Verwertbarkeit sehr aussichtsreich aufgestellt - solange die Politik dies zulässt.

Daneben hat das Imperium von Mark Zuckerberg mit der Video- und Foto-Sharing-App Instagram und dem Messenger Whatsapp zwei weitere Asse im Ärmel und verfügt damit über eine hervorragende Produkt-Pipeline und Potential für weiteres Ertragswachstum.

Amazon

Der in Seattle, Washington, ansässige Online-Versandhändler baut seinen Vorsprung in der Logistik weiter aus. Insbesondere die Tochter Amazon Web Services (AWS) - eine sichere Plattform für Cloud-Services, die unter anderem Funktionen wie Datenbankspeicherung bietet - ist ein Haupttreiber des Geschäfts.

Gründer Jeff Bezos und seinem Team gelingt derzeit fast alles: Der Trend vom reinen Versender zum breit aufgestellten Serviceanbieter verbessert die Margen.

Seite 2: Eine zweite Dotcom-Blase?

Eine zweite Dotcom-Blase?

Netflix

Der im kalifornischen Los Gatos beheimatete Streaming-Anbieter von Filmen und Serien hat sich vor allem als Erster in der Strategie hervorgetan, eigene Inhalte zur Kundengewinnung zu produzieren. Und das bisher sehr erfolgreich.

Unternehmenschef Reed Hastings ist mit seinem Unternehmen stark auf Wachstumskurs. Doch Netflix wirft aktuell die meisten Fragen auf, ob die hohen Programminvestitionen sich langfristig rechnen, zumal ein Risiko durch Konkurrenz wie Amazon Prime und Sky on Demand besteht.

Google (Alphabet)

Die Marke Google, die mittlerweile unter dem Namen des Mutterkonzerns Alphabet firmiert, besitzt mit 90 Prozent Anteil an der Internetsuche im Prinzip ein Monopol. Daneben verfügt der Online-Riese über ein großes Wagniskapital-Portfolio.

Zudem bietet die Marke Youtube enorme Wachstumschancen: Laut aktuellen Schätzungen verbringen pro Tag mehr als eine Milliarde Nutzer rund 40 Minuten auf der Video-Plattform. Einige US-Analysten schätzen Youtube auf einen Wert von bis zu 86 Milliarden US-Dollar.

Von Gründern geführt

Interessanterweise sind alle vier FANG-Aktien noch heute von Gründern geführte Unternehmen -und damit in Entscheidungen langfristiger und freier als viele andere Firmen im S&P 500, deren Führung eher von Quartal zu Quartal denkt.

Insbesondere in einem Umfeld, in dem sich die Zinsen in den USA wieder erhöhen könnten, sind qualitativ solide ausgewählte Wachstumsaktien attraktiver als mit Anleihen konkurrierende, defensive Gesellschaften mit Dividendenfokus. Unternehmen wie die FANG-Titel bestechen durch kontinuierliche Innovation, was auch in Krisen Stabilität verleiht.

Weit entfernt von Blase

Zwar weisen einige FANG-Titel sehr hohe Bewertungen auf: Netflix ist aktuell ungefähr 300-mal so hoch bewertet wie der für das laufende Jahr erwartete Gewinn - Hier scheint derzeit eher Potential für weitere starke Kursrückgänge gegeben.

Doch von der Bildung einer Blase ist der Sektor weit entfernt, ein Vergleich mit den Bewertungen der letzten Dotcom-Blase kurz nach der Jahrtausendwende verbietet sich. Damals stiegen alle Unternehmen mit Internetbezug, aktuell ist der Markt hier viel differenzierter. Doch selbst bei FANG-Aktien sollten Investoren trotz der unterliegenden Trends nicht blind kaufen. Auch hier gibt es immer wieder Rückschläge, die sich besser zum Einstieg eignen.

Die Produktpipeline, der freie Cashflow und Kontinuität im Management bleiben bei so innovativen Gesellschaften die wichtigsten Komponenten. Diese Faktoren sollten laufend kontrolliert werden und erfordern ein hohes Maß an Expertise in den jeweiligen Fachgebieten.

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