Umweltministerin Lemke schließt längere AKW-Laufzeit aus

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Bundesumweltministerin Steffi Lemke schließt eine Laufzeit deutscher Atomkraftwerke über dieses Jahr hinaus aus.

"Aus Sicherheitsgründen halte ich eine Laufzeit-Verlängerung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland für nicht verantwortbar", sagte die auch für Reaktorsicherheit zuständige Grünen-Politikerin am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. "In einer Krisenzeit wie dieser kann sie uns sogar besonders verwundbar machen." Auch die Betreiber selber wollten das Risiko nicht tragen. Die weltweite Sorge um die AKW-Sicherheit in der Ukraine führe allen gerade das potenzielle Schadenausmaß der Anlagen dramatisch vor Augen. Jetzt müsse man die Energieversorgung krisenfest machen. "Das heißt erstens, Energieabhängigkeiten vom Ausland reduzieren. Das machen wir durch einen beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Zweitens, keine weiteren Risikofaktoren und damit keine Laufzeitverlängerung."

Die Debatte über Laufzeitverlängerungen wurde durch ein mögliches Aus russischer Energielieferungen befeuerte. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wollte sie nicht komplett ausschließen, Länder-Energieminister brachten sie zudem ins Gespräch. Nach bestehender Gesetzeslage gehen die letzten drei deutschen Reaktoren zum Jahresende vom Netz.

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