Verluste bei vorzeitiger Rente? Möglich, aber bedenke die Gewinne!

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Es gibt inzwischen viele Berichte, die sich mit einer vorzeitigen Rente beschäftigen. Egal ob diese die finanzielle Freiheit betreffen oder auch einfach einen vorzeitigen Rentenbeginn mit Abschlägen, es gibt wirklich viele Artikel, die sich um dieses Thema drehen.

Eine Kategorie solcher Artikel beschäftigt sich häufig mit Einbußen oder regelrechten Verlusten, die mit einem solchen Schritt einhergehen würden. Neben der Freude, weiterhin seiner Beschäftigung nachzugehen, würden viele Rentner bei einem solchen Schritt viel Geld verlieren.

Ist das wirklich so oder handelt es sich dabei bloß um eine Mär? Eine spannende Frage, wenn du mich fragst, denn eigentlich gibt es gerade beim Thema „Vorzeitige Rente“ viele wichtige Dinge zu gewinnen.

Ein vollkommen falscher Betrachtungswinkel

Grundsätzlich existiert hierbei meiner Meinung nach nämlich ein vollkommen falscher Betrachtungswinkel. Natürlich mag es unfair sein, dass früher Menschen mit 63 in die gesetzliche Rente übergleiten konnten. Vor 200 Jahren bestand jedoch auch noch eine realistische Chance, an Typhus zu erkranken und frühzeitig den Löffel abzugeben. Im Leben existieren daher viele Faktoren, die auf Glück, Unglück und Lebensumständen basieren. Wobei Fairness hier relative Begriffe zu sein scheinen.

Zudem sollte man an dieser Stelle bedenken, dass ein früher Ruhestand auch zu weniger Jahren der Einzahlung führt. Man kann darüber philosophieren, ob die Abschläge pro Jahr gerecht sind oder nicht, Fakt ist jedoch, dass sich das Verhältnis der Jahre zum Rentenanspruch und der Jahre, in denen man einzahlt, deutlich verringert. Verluste sind daher ebenfalls relativ, im Grunde genommen handelt es sich eher um eine Entscheidung, die man treffen kann. Oder eben auch nicht, wobei die Konditionen eigentlich transparent auf dem Tisch liegen.

Dass eine frühere Rente mit Einbußen verbunden ist, erscheint mir somit vollkommen normal zu sein, und sofern man nicht gänzlich auf den Kopf gefallen ist, existieren Möglichkeiten, diese drohenden Einbußen auszugleichen. Verluste existieren daher eigentlich nicht, man erhält bloß für weniger Erwerbszeit weniger Altersvorsorge. Ein Deal, der für mich vom Grundsatz her logisch ist. Wobei man natürlich viele Dinge wie eine Erwerbstätigkeit mit 66 und zehn Monaten als Dachdecker diskutieren kann. Aber darum geht es hier explizit nicht.

All das kann man hierbei auch gewinnen!

Bei einem solchen Deal, den man daher vom Grundsatz her ohne Verluste eingehen kann oder nicht, kann man allerdings viel gewinnen. Insbesondere Zeit ist hierbei ein wertvolles Gut, das man seinem persönlichen Konto gutschreiben kann. Wobei ein erster Aspekt die Rentenzeit ist, in der man Leistungen bezieht.

Auch unsere Altersvorsorge besitzt schließlich eine zeitliche Komponente. Wer zwei, drei Jahre früher in den Rentenbezug geht, wird länger seine Altersvorsorge genießen können. Oder, anders ausgedrückt: Derjenige, der 80 wird und mit 65 in Rente geht, hat länger was von seiner Altersvorsorge als derjenige, der mit 67 in Rente geht. Diese zwei Jahre bekommt man daher finanziell quasi geschenkt, auch wenn das fairerweise mit weniger vergütet wird. Sofern die Lebensdauer länger oder kürzer währt, ist das hingegen ebenfalls dem persönlichen Glück oder Pech zuzuschreiben. Vergleiche eignen sich hierbei nur bedingt.

Nebenbei erhält man nicht bloß finanzielle Zeit, sondern auch einfach so Zeit. Wer gemäß unserem Beispiel von gerade eben mit 65 in Rente geht, hat zwei Jahre mehr Zeit für die Dinge, die er machen möchte. Für seine Familie, für seine Hobbys, für Reisen, für alles, was das Herz begehrt. Zumindest, wenn die Finanzen stimmen und man womöglich ein wenig privat vorgesorgt hat, ist vieles möglich. Und, mal ehrlich: Wie will man so eine längere Zeit finanziell bewerten? Ich vermute, je mehr von der Lebenszeit verstrichen ist, desto wertvoller dürfte für die meisten gerade die Zeit generell werden. Zumindest ist das ein Standpunkt, den ich ebenfalls bereits so manches Mal gelesen oder gehört habe.

Verluste? Sehe ich nicht!

Wer sich daher beim Thema „Rente“ und einer vorzeitigen Rente auf die Verluste fokussiert, übersieht meiner Meinung nach eine ganze Menge. Das gesetzliche System ist schließlich eher ein Deal bestehend aus Einsatz, Zeit und dem, was herauskommen kann. Wobei man selbst seines Glückes Schmied ist und einige Entscheidungen mittrifft.

Zudem gibt es viel zu gewinnen, wenn man vorzeitig in den Ruhestand geht. Und wer dabei noch so pfiffig ist, selbst ein wenig vorzusorgen, kann eine solche Entscheidung zugunsten der Gewinne freier treffen, ohne engstirnig auf die Verluste blicken zu müssen. Oder, formulieren wir es etwas konkreter, Einbußen.

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