Wall Street: US-Indizes auf Jahressicht in den roten Zahlen – Apple tief im Bärenmarkt
Krisenstimmung an der Wall Street: Die hohen Kursverluste vom Wochenbeginn haben sich auch am Dienstag fortgesetzt. Am Montag hatten sich die Anleger vor allem von ihren Tech-Aktien getrennt – ein Bild, dass sich auch heute fortzusetzen scheint. Der Dow Jones Industrial startete 2,17 Prozent niedriger mit 24.475,30 US-Dollar in den Handelstag – der niedrigste Stand seit Ende Oktober.
Auch der S&P 500 schreibt heute wieder rote Zahlen, er verliert 1,9 Prozent auf 2.639,57 US-Dollar. Der Nasdaq bußt 2,8 Prozent auf 6.860,28 US-Dollar ein. Die drei wichtigsten US-Indizes liegen damit alle auf das laufende Jahr gerechnet im Minus.
Kein grünes Licht in Sicht
Es gebe keine derzeit Signale für eine rasche Erholung, sagte Analyst James Hughes vom Broker Axitrader. Die Märkte befänden sich im Rückwärtsgang. Die Hinweise auf eine schwächere US-Wirtschaft mehrten sich und die von der Regierung verhängten Importzölle dürften das ihre zur Abschwächung beitragen. Händler könnten also vor dem Feiertag Thanksgiving am Donnerstag weitere Aktienpositionen auflösen.
Auch die Veröffentlichung der aktuellen Zahlen des NAHB-Hausmarktindex verschreckte Investoren. Der Index spiegtelt die Stimmung am Häusermarkt wieder und war im November auf den tiefsten Stand seit August 2016 gefallen. Ökonomen sehen den Immobilienmarkt als einen der wichtigsten Frühindikatoren für den Gesamtmarkt.
Auch die Zahl der Baubeginne ist im Oktober weniger stark gestiegen als Volkswirte im Konsens erwartet hatten. Der Immobilienmarkt ist eine wichtige Stütze der US-Konjunktur.
Apple: Die Bären sind da
Nachdem der iPhone-Hersteller gestern fast vier Prozent abgeben musste, ging es heute um weitere 4,79 Prozent nach unten. Seit dem Jahreshoch im Oktober hat die Aktie nun schon mehr als 23 Prozent verloren und befindet sich somit im Bärenmarkt. Apple hat seit dem Jahreshoch 268 Milliarden US-Dollar an Börsenwert eingebüßt.
Gestern hatte das „Wall Street Journal“ bekannt gegeben, dass Apple habe in den vergangenen Wochen die Produktionsaufträge sowohl für die beiden Top-Modelle iPhone XS und XS Max sowie auch für das etwas günstigere iPhone XR gesenkt.
Online-Versandhändler Amazon büßte 2,55 Prozent ein, Streaming-Dienstleister Netflix verlor 2,93 Prozent.
Bangen um das Weihnachtsgeschäft
Bei den Einzelwerten standen heute die Kurse von Einzelhändlern unter starkem Druck. Die Papiere vom zweigrößte Discounter in den USA nach Walmart, Target, büßten nach Quartalszahlen mehr als 9 Prozent ein. Umsatz und Margen hatten die Erwartungen enttäuscht. Das weckte vor dem unmittelbar vor der Tür stehenden, für die Einzelhändler besonders wichtige Weihnachtsgeschäft, die Sorgen der Anleger. Die Aktien von Marktführer Walmart gaben um 2,55 Prozent nach.
Aktien des Einzelhändlers Kohl’s brachen um mehr als 10 Prozent ein. Auch hier enttäuschte die Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Die Ergebnisse in den Monaten August bis Oktober waren zwar besser als erwartet, auch hier ging aber bei Anlegern die Sorge um die Geschäfte zum Jahresende um.
Onvista/ dpa-AFX
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