Warum 2020 ein sehr schmerzhaftes Jahr für Dividendenaktien werden könnte!

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Die Coronaviruskrise setzt fast alle Unternehmen unter Druck, aber besonders jene, die keine starke Bilanz und hohe Schulden aufweisen sowie keine lebensnotwendigen Güter produzieren. Für sie würde in der aktuellen Situation (ohne Staatshilfe) eine Insolvenz schnell zur Realität werden.

Viele Firmen werden die Dividende aussetzen müssen

Ein Beispiel ist die Lufthansa. Das Unternehmen hat derzeit fast seinen kompletten Flugbetrieb eingestellt, muss aber auf der anderen Seite seinen laufenden Verpflichtungen nachkommen und Gehälter zahlen.

Viele Firmen haben sich locken lassen und im Zuge der endlosen Nullzinspolitik hoch verschuldet. Nun zeigt sich, dass alte Kaufmannsregeln auch in modernen Zeiten ihre Gültigkeit behalten.

Aber auch Bankwerte wie die Commerzbank-Aktie oder die Deutsche Bank-Aktie stehen enorm unter Druck. Sie befürchten hohe Kreditausfälle. Beide sind schon geschwächt in die Krise hineingegangen, weil sie immer noch unter Altlasten der letzten Krise und unter den niedrigen Zinsen leiden.

Grundsätzlich ist also zu befürchten, dass zumindest jene Unternehmen, die Staatshilfen in Anspruch nehmen, ihre Dividende ganz aussetzen müssen. Dazu zählen beispielsweise die TUI-Aktie und die Adidas-Aktie, deren Geschäfte ebenso weggebrochen sind. Wann wieder erste Reisen möglich sein werden, steht noch in den Sternen. Viele Menschen werden aber wahrscheinlich selbst bei einer Erlaubnis so schnell nicht wieder verreisen, weil sie sehr vorsichtig geworden sind. Niemand möchte noch einmal im Ausland stranden.

Alle stark konjunkturabhängigen Werte wie Daimler, Allianz oder Shell könnten ihre Dividenden ebenfalls zumindest kürzen, wenn nicht sogar ganz aussetzen, da ihnen in diesem Jahr der nötige Cashflow fehlt. Ölwerte leiden beispielsweise unter einem sehr starken Nachfrage- und Preiseinbruch. Viele Einzelhändler haben bereits ihre Aktienrückkaufprogramme ausgesetzt. Wenn ihre Aktien heute bei 10 % oder mehr Dividendenrendite notieren, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie diese auch auszahlen.

Aber auch gute und solide Unternehmen wie beispielsweise Fielmann haben ihre Dividende für unbestimmte Zeit ausgesetzt. Derzeit heißt es einfach nur, zu überleben, und dies bedeutet, Kosten zu streichen, wo es nur geht. Das schließt die Dividende mit ein.

Es gibt aber auch Ausnahmen von der Regel, und dies betrifft Unternehmen, die unverzichtbare Güter produzieren und nicht von der Wirtschaftsschließung betroffen sind. Dazu zählen beispielsweise Nahrungsmittelfirmen wie Nestlé oder Pharmakonzerne wie Johnson & Johnson oder Konsumgüterhersteller wie Procter & Gamble. Es gibt noch eine ganze Reihe mehr. Sie werden sehr wahrscheinlich gut durch die Krise kommen und ihre Dividende aufrechterhalten.

Warum dennoch nicht alles verloren ist

Wie es derzeit aussieht, wird die Wirtschaft sehr bald schrittweise wieder geöffnet. Manche Ökonomen erwarten für 2021 sogar höhere Gewinne als noch 2019. Dies ist wahrscheinlich sehr optimistisch gedacht, aber durchaus möglich, denn nach der Krise könnte ein Nachholeffekt einsetzen.

Firmen wollen ihre Verluste so schnell wie möglich wieder ausgleichen. Gesetzeslockerungen könnten ihnen dabei behilflich sein. Aber auch Privatpersonen werden nach der Krise erst einmal alle Dinge tun wollen, die sie derzeit nicht können, was wiederum den Firmen zugutekommt.

Wenn also auch in diesem Jahr Dividendenkürzungen eintreten werden, können die tiefen Kurse auch eine Gelegenheit sein, sich zukünftige 2021er-Dividendenrenditen zu sichern, die bei höheren Kursen ganz sicher nicht mehr erreicht werden.

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Christof Welzel besitzt Nestlé- und Johnson&Johnson-Aktien. The Motley Fool empfiehlt Johnson & Johnson und Nestlé.

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