Kutzers Zwischenruf: Anleger sollten jetzt weiter in die Zukunft blicken

Hermann Kutzer · Uhr

Wie kann ich die Unsicherheit abschütteln, um als Anleger wieder handlungsfähig zu werden? Hier kommt die Antwort, die vielen von Ihnen nicht gefallen wird. Sie basiert auf meinem Bauchgefühl, kombiniert mit dem Kopf und jahrzehntelanger Erfahrung. Und diese Elemente wurden intensiver Sonnenbestrahlung ausgesetzt, welche methodisch für die richtige Temperatur sorgte. Ergebnis des nachhaltigen Nachdenkens: Nur der weitsichtige Anleger kann die Unsicherheit abschütteln, weil die kursrelevanten Fragezeichen kurz- bis mittelfristig kaum verschwinden werden. Konkret: Der Pandemieverlauf mit seinen schwerwiegenden Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft (und Staatsverschuldung!) wird bis auf weiteres für gegensätzliche Nachrichten sorgen – mal Meldungen, die aufatmen lassen, mal Meldungen, die enttäuschen. Das gilt gleichermaßen für das momentan so lebhaft diskutierte Thema Re-Inflation, Zinsen und Geldpolitik.

Gehen Sie also davon aus, dass die Konjunkturunsicherheit weiter Konjunktur hat. Analysten und andere Experten werden noch lange intelligent streiten, wie es mit den fundamentalen Wirtschaftsdaten einerseits und den monetären Weichenstellungen durch die Notenbanken andererseits weitergehen wird. Hinzu kommen mehr denn je die per se unberechenbaren politischen Einflüsse. Wie lange diese Phase ohne klaren Trend anhalten dürfte, bleibt der Spekulation überlassen. Denn wer kann schon „Post-Pandemie“ vorhersagen?

Wer von Ihnen diesem Denkansatz folgt, geschätzte Anleger, sollte seinen Blick konsequenterweise weiter in die Zukunft richten (wenn nicht längst geschehen). Das heißt, Anlagekäufe am Aktienmarkt, bei denen Werterhalt & Wertsteigerung angestrebt werden, nur mit einem jahrelangen oder jahrzehntelangen Horizont planen. Diese Engagements sollten dann auch im Portfolio von den kurz- bis mittelfristigen Positionen getrennt werden, die mit der Erwartung von Gewinnen in den nächsten Monaten bis etwa zwei Jahren aufgebaut wurden. Dazu gehört dann auch das oft spekulativ motivierte und immer beliebter werdende Stockpicking.

Wieso das Ganze? Als Befürworter des möglichst langten Aktienengagements kann man bei einem solchen Depot seine Nerven schonen und die Gelassenheit genießen – selbst wenn es zwischendurch (auch stärkere) Kursrückschläge geben sollte. Aktuell könnte man problemlos die jüngsten Wirtschafts- und Börsenprognosen in zwei Blöcke mit gegensätzlichen Vorzeichen aufteilen. So mangelt es nicht an überzeugt optimistischen Stimmen, die mit guten Argumenten Mut machen. Nur stehen diesen auch skeptische und warnende Experten gegenüber, die mindestens eine schwächere Aktienphase, möglicherweise sogar einen weiteren Crash befürchten. Raten Sie mal, liebe Leser, auf welcher Seite ich zu finden bin: richtig, nach wie vor im Lager der Börsen-Bullen (trotz gewisser Bedenken).

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