ROUNDUP: Unternehmensstimmung im Euroraum verschlechtert sich nur moderat
LONDON (dpa-AFX) - Die Stimmung in den Unternehmen der Eurozone hat sich im März trotz des Kriegs in der Ukraine nur moderat verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global (ehemals IHS Markit) fiel zum Vormonat um 0,6 Punkte auf 54,9 Zähler, wie S&P am Dienstag in London nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Erhebung wurde um 0,4 Punkte nach oben revidiert.
Im Dienstleistungsbereich hätten weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen gestützt, während sich die Lage in der Industrie verschlechtert habe, erklärte S&P. Die Geschäftsaussichten seien wegen der zunehmenden geopolitischen Spannungen - gemeint ist vor allem der Ukraine-Krieg - und der hohen Inflation gefallen. Wegen steigender Preise für Energie, Kraftstoffe und Rohstoffe seien die Einkaufspreise der Unternehmen stark gestiegen. Um die Gewinnmargen zu sichern, hätten die Unternehmen ihre Verkaufs- und Angebotspreise deutlich angehoben.
Die abklingende Omikron-Welle habe dem Wirtschaftswachstum Rückenwind verliehen, erklärte Chris Williamson, Chefökonom von S&P Global. "Die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft wird jedoch in den kommenden Monaten durch Gegenwind hart auf die Probe gestellt werden." Dazu gehörten ein weiterer Anstieg der Energiekosten und anderer Rohstoffpreise infolge des russischen Einmarsches in die Ukraine, sich verschärfende Probleme in den Lieferketten und eine deutliche Verschlechterung der Geschäftsaussichten.
Die Entwicklung im Überblick:
Region/Index März Prognose 1. Schätzung Vormonat EURORAUM Gesamt 54,9 54,5 54,5 55,5 Industrie 56,5 57,0 57,0 58,2 Dienste 55,6 54,8 54,8 55,5 DEUTSCHLAND Industrie 56,9 57,6 57,6 58,4 Dienste 56,1 55,0 55,0 55,8 FRANKREICH Industrie 54,7 54,8 54,8 57,2 Dienste 57,4 57,4 57,4 55,5 ITALIEN Industrie 55,8 57,0 --- 58,3 Dienste 52,1 51,5 --- 52,8 SPANIEN Industrie 54,2 55,7 --- 56,9 Dienste 53,4 54,3 --- 56,6
/bgf/jsl/stk