Ärger wegen G7 und Taiwan: China bestellt auch Japans Botschafter ein

dpa-AFX · Uhr

PEKING (dpa-AFX) - Aus Verärgerung über die Kritik Japans im Rahmen der Gruppe der sieben führender demokratischer Wirtschaftsmächte (G7) an Chinas Manövern um Taiwan hat das Pekinger Außenministerium auch den japanischen Botschafter einbestellt. Das Außenamt berichtete am Freitag, ihm sei ein formeller Protest übergeben worden. Am Tag zuvor waren ähnlich schon die Botschafter der weiteren G7-Staaten und der EU-Vertreter einbestellt worden.

Die G7 hatte in einer Stellungnahme ihrer Außenminister ihre Sorge geäußert und betont, es gebe keinen Grund dafür, einen Besuch als Vorwand "für aggressive militärische Aktivitäten" zu benutzen. China hatte die Manöver als Reaktion auf die Visite der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan gestartet. Es war die ranghöchste Visite aus den USA seit einem Vierteljahrhundert.

Die kommunistische Führung ist verärgert, weil sie Taiwan für sich beansprucht. Peking sieht die Insel als Teil der Volksrepublik an und droht mit einer militärischen Eroberung. Taiwan hingegen versteht sich als unabhängig. Mit seiner "Ein-China-Doktrin" lehnt Peking offizielle Kontakte anderer Länder zu Taipeh strikt ab. Wegen des Drucks aus Peking unterhalten nur wenige, meist kleinere Staaten diplomatische Beziehungen zu der Inselrepublik./lw/DP/jha

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