Apple-Aktie leicht im Plus - iPhone und Watch liefern nicht den großen Wurf - Globalstar-Aktie mit Achterbahnfahrt

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Quelle: Vytautas Kielaitis/Shutterstock.com

Endlich konnte Tim Cook die neuen Modelle des iPhones 14 im Steve Jobs Theater in Cupertino wieder vor Publikum präsentieren. Was die Präsentation anging, so lieferte Apple wie gewohnt eine große Show ab. Was die neuen Modelle anging, so lieferte Apple eher solide Neuigkeiten. Der heimliche Star des Abends kam allerdings nicht aus Cupertino sondern aus Covington, Louisiana - dort ist Globalstar zuhause. Das  Satellitenkommunikationsunternehmen gab während Apples iPhone-Show bekannt im Herbst ein satellitengestützten Notruf-SOS-Dienst für das kommende iPhone 14 zu betreiben. Danach schoss die Aktie über 50 Prozent in die Höhe, kam allerdings fast genauso schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. 

Größte Überraschung ist der Preis 

Es gibt zwei Neuigkeiten rund um das iPhone die überraschten. Zum einen ist die neue Notfall-Funktion und zum anderen der Preis. Trotz hoher Inflation und gestiegenen Rohstoffpreisen erhöht Apple die Preise nicht. Die 4 Varianten des iPhone 14 haben den selben Preis der Markteinführung ihres Vorgängermodells.

Das neue iPhone14

Apple lässt seine neuen iPhone-Modelle erstmals Notfall-Nachrichten direkt per Satellit absetzen. Es ist eine Funktion, die Leben retten kann, wenn Menschen in Gegenden ohne Mobilfunk-Empfang in Gefahr geraten. Im Moment benötigt man dafür spezielle Satelliten-Telefone mit größeren Antennen. Apple integrierte ein hauseigenes System zur Verbindung mit Satelliten dagegen beim neuen iPhone 14 in die herkömmlichen Gehäusegrößen.

Allerdings bleibt die Verbindung eine technische Herausforderung, wie der Konzern bei der Präsentation am Mittwoch betonte. So müsse das iPhone direkt auf den Satelliten gerichtet sein, und die Übermittlung kann einige Sekunden oder mehrere Minuten dauern. Da die Satelliten nicht mit bloßem Auge sichtbar sind, bekommen die Nutzer Hilfe zur Ausrichtung der Geräte mit einer Grafik auf dem Bildschirm. Die Funktion wird zunächst nur in den USA und Kanada verfügbar sein und für Käufer eines iPhone 14 die ersten zwei Jahre kostenlos sein. In einem radikalen Schnitt werden die US-Versionen des iPhone 14 zudem gar keinen Schacht für eine physische SIM-Karte haben, sondern setzen komplett auf eine umprogrammierbare eSIM.  

Neue Watch - neue Kunden?

Während die Preise für daas iPhone gleichgeblieben sind, versucht Apple einer neuen Zielgruppe etwas mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Neben dem herkömmlichen neuen Watch 8 baut will der Tech-Riese seine starke Position im Geschäft mit Computer-Uhren durch eine größere Modellpalette ausbauen. Die heue vorgestellte Apple Watch Ultra ist größer und robuster als bisherige Versionen. Mit ihr nimmt Apple speziell Extremsportler und Abenteurer ins Auge, die bisher von Spezialisten wie Garmin angesprochen werden.

Längere Laufzeit für noch mehr Abenteuer

Dank einer größeren Batterie soll die Watch Ultra 36 Stunden ohne Aufladen laufen - und mit aktivierten Stromspar-Einstellungen auch bis zu 60 Stunden. Alle Versionen der Uhr bekommen standardmäßig eine Mobilfunk-Verbindung eingebaut. Ein zusätzlicher großer Knopf soll auch mit Handschuhen leicht zu bedienen sein, was zum Beispiel Tauchern hilft. Mit einem Preis von 799 Dollar in den USA wird die Ultra-Uhr etwas teurer als bisherige Modelle.

Neue Hilfsfunktionen

Die konventionelle neue Apple Watch 8 bekommt zwei Sensoren, die die Körpertemperatur messen. Neue Bewegungssensoren können Autounfälle erkennen, damit die Uhr automatisch Rettungsdienste alarmieren kann. Die Watch erkennt unter anderem einen Frontal- oder Seitenaufprall sowie einen Überschlag. Die Uhr wertet dafür auch die Umgebungsgeräusche aus.

Alle guten Dinge sind 3 

Neben dem iPhone und der Watch kündigte Apple ebenfalls die zweite Generation der AirPods Pro an. Die Akkulaufzeit soll bis zu sechs Stunden betragen und Außengeräusche sollen doppelt so effektiv ausgeblendet werden wie bisher. Was ebenfalls neu ist: An den  kleinen Antennen lässt sich die Lautstärke der abgespielten Musik regeln.

Kleinen Trick eingebaut?

Jubelstürme im Kurs löste die Präsentation der neuen Produkte nicht aus. Wie gewohnt hat Apple seine Produkte gekonnt weiter entwickelt. Auf den ersten Blick überrascht es, dass Apple trotz alles Probleme die Preise nicht erhöht hat. Auf den zweiten Blick wird jedoch ein kleiner aber feiner Unterschied deutlich. Der technische Unterschied zwischen dem iPhone 14 und dem iPhone 14 Pro ist diesmal deutlich größer. Das neue Feature "Dynamic Island", eine mittig platzierte Display-Aussparung in Form eines länglichen Ovals, gibt es nur in den teureren Pro Modellen. Gerade wenn der User in anderen Apps unterwegs ist, kann diese kleine Hilfe ein gute Unterstützung bei Anrufen sein. Apple hofft wahrscheinlich, dass die Kunden sich so eher für die Pro Modelle entscheiden. 

Unterm Strich war es eine solide Leistung, die auf den Kurs nicht die ganz große Wirkung entfalten wird. Daher bleibt die Apple-Aktie ein gute Halteposition. Das Apple bei den Smart-Phones die Maßstäbe setzt ist eingepreist. Da der Satelliten-Notruf zunächst kostenlos ist, bleibt abzuwarten, wie oft er im Anschluss wirklich dazu gebucht wird. 

Solange Apple nicht The next big thing präsentiert, dürften die Quartalszahlen weiterhin die Kursentwicklung bestimmen. Daher sind die neuen Produkte meiner Meinung nach keine Kaufempfehlung für die Aktie. 

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