Gegenwind für Toyota nimmt zu - Gewinn bricht ein

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Tokio (Reuters) - Der Halbleitermangel und gestiegene Kosten haben Toyota überraschend einen herben Gewinneinbruch eingebrockt.

Während der Umsatz wegen des fallenden Yen im zweiten Geschäftsquartal kräftig zulegte, brach der Betriebsgewinn um ein Viertel auf 562,7 Milliarden Yen (3,8 Milliarden Euro) ein, wie der weltgrößte Autobauer am Dienstag mitteilte. Der Konzern verfehlte damit die Erwartungen von Analysten, die mit einem kleinen Gewinnplus gerechnet hatten. Es ist der vierte Rückgang des Quartalsgewinns in Folge. Die Aktie verlor daraufhin in einem unveränderten Umfeld zwei Prozent an Wert.

"Das Geschäftsumfeld verändert sich dramatisch, wie zum Beispiel die raschen Änderungen der Wechselkurse, steigende Zinssätze, steigende Materialpreise und mehr", sagte Toyotas Chief Accounting Officer Masahiro Yamamoto. An der Prognose eines operativen Ergebnisses von 2,4 Billionen Yen für das Geschäftsjahr hielt der Vorstand dennoch fest.

Mit seiner Quartalsbilanz schnitt Weltmarktführer Toyota schlechter ab als der Rivale Volkswagen, der den operativen Gewinn von Juli bis September um zwei Drittel gesteigert hatte. Der deutsche Konzern profitierte davon, dass er die hohe Nachfrage wegen des Chipmangels kaum bedienen kann und vor allem renditestarke Fahrzeuge verkauft. Wegen der nachlassenden Lieferkettenprobleme nimmt inzwischen aber der Anteil von Volumenfahrzeugen zu, an denen Massenhersteller wie VW weniger verdienen.

PRODUKTIONSZIEL GESENKT

Toyota hatte vergangene Woche erst mitgeteilt, dass sich die Produktion im Zeitraum Juli bis September um 30 Prozent erholt habe. Zugleich warnte der japanische Autobauer aber, der Mangel an Halbleitern und anderen Bauteilen werde die Fertigung auch in den kommenden Monaten belasten. Das Produktionsziel von 9,7 Millionen Fahrzeugen für das im März endende Geschäftsjahr 2022/23 senkte der Konzern nun auf 9,2 Millionen Einheiten. Im vergangenen Geschäftsjahr waren weltweit 8,6 Millionen Fahrzeuge aus den Fabriken des Konzerns gerollt.

Während der Corona-Pandemie hatte Toyota den Teilemangel besser beherrscht als die Konkurrenz in Europa und den USA. Seit einigen Monaten machen sich die Engpässe aber deutlich bemerkbar. Der japanische Vorzeigekonzern musste seine Produktionsziele mehrfach herunterschrauben.

(Bericht von Satoshi Sugiyama, geschrieben von Jan C. Schwartz, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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