Volkswagen: Rechtsstreit in Russland zieht Aktie ins Minus

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Die Aktie von Volkswagen rutscht heute innerhalb der allgemeinen Marktturbulenzen etwa ein Prozent ins Minus. Grund ist aber nicht die Panik, sondern eine Rechtsstreitigkeit in Russland. Was genau ist hier passiert? 

Autobauer Gaz verklagt VW

Wie die Nachrichtenagentur Interfax am Montag berichtete, verklagte der russische Autobauer Gaz die Wolfsburger auf Vertragsbruch. Konkret geht es dabei um die Kündigung des Montagevertrages zwischen beiden Unternehmen nach dem Ausbruch des Krieges. Gaz will diese für nichtig erklären lassen und fordert dazu Schadensersatz in Höhe von 15,6 Milliarden Rubel (190 Millionen Euro).

Das Gericht reagierte sehr prompt darauf und ließ die Vermögensgegenstände von Volkswagen in Russland beschlagnahmen. Schon seit Längerem hatte der Autobauer ohnehin einen Käufer für seine dortigen Immobilien und Fabriken dafür gesucht, allerdings würde für einen Verkauf eine Zustimmung der russischen Regierung erforderlich sein.

Altlasten könnten zum Problem werden

Damit könnten die russischen Altlasten nicht nur für VW zum Problem werden, sondern auch andere abgewanderte Konzerne abermals einiges an Zeit, Geld und Nerven kosten. 

Sollte es wirklich zu einer Anfechtung der Kündigung vor dem Gericht in Nowgorod kommen, dann dürfte auch ein möglicher Verkauf der vorhandenen Vermögenswerte in Russland platzen. Als letzter bekannter Interessent galt die Autohandelsgruppe Avilon.

Fazit

Die Krise rund um den Krieg in der Ukraine zieht weiter seine Kreise und manche Unternehmen müssen wohl die Hoffnungen auf zumindest eine Teilrückholung der Abschreibungen zurückschrauben. Allerdings ist auch klar, dass diese Entwicklungen keine wesentlichen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit von VW haben dürften.

(mit Material von dpa-AFX)

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