Umfrage - Britische Unternehmen zögern mit China-Investitionen

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Peking/Berlin (Reuters) - Die meisten britischen Unternehmen scheuen derzeit neue Investitionen in China.

"70 Prozent der Unternehmen sagen, dass es zu früh ist, um langfristige Verpflichtungen auf dem chinesischen Markt einzugehen", sagte der Vorsitzende der britischen Handelskammer in China, Julian MacCormac, am Dienstag vor Reportern in Peking. "Britische Unternehmen sind bereit, in China zu investieren, und wollen dies auch. Es besteht jedoch eine gewisse Unsicherheit, und die uns vorliegenden Umfrageergebnisse geben Anlass zur Sorge."

Zunehmende geopolitische Spannungen und Debatten über Autarkie, eine sich verlangsamende Weltkonjunktur sowie eine veränderte Wahrnehmung durch die Investoren seien die größten Herausforderungen, heißt es in dem Positionspapier der Kammer, der beispielsweise AstraZeneca, BP, Jaguar Land Rover und Shell angehören. Das trübe die Geschäftsaussichten.

Der Handel zwischen dem Vereinigten Königreich und China hat nach Angaben des britischen Statistikamtes im vergangenen Jahr ein Volumen von 111 Milliarden Pfund erreicht. Damit ist die Volksrepublik der viertgrößte Handelspartner des Landes.

Auch viele deutsche Unternehmen blicken mittlerweile pessimistischer auf China. Ihre aktuelle Geschäftslage bewerten dort 29 Prozent der Betriebe als gut und 22 Prozent als schlecht, ergab eine im Mai veröffentlichte Umfrage unter 5100 Mitgliedsunternehmen der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs). "Unwägbarkeiten um die zukünftigen Handelsbeziehungen zu China belasten auch unsere Unternehmen vor Ort", sagte der Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Volker Treier. "Die Diskussion über De-coupling, also das Loslösen vom chinesischen Markt, liegt wie Mehltau über dem China-Geschäft der dort aktiven Betriebe."

(Bericht von Joe Cash, Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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