Scholz will mehr Tempo bei Umbau der Wirtschaft

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzler Olaf Scholz will mehr Tempo beim klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft. "Das nächste Jahrzehnt ist entscheidend für Deutschland", sagte der SPD-Politiker am Freitag nach einem Treffen der "Allianz für Transformation", in der die Bundesregierung mit Vertretern von Wirtschaft, Gewerkschaften und Wissenschaft etwa über den Kampf gegen den Klimawandel berät.

Scholz sprach von ehrgeizigen Zielen, die man erreichen könne und wolle. Damit 80 Prozent des Stroms im Jahr 2030 aus erneuerbaren Quellen erzeugt werde, müsse Tempo gemacht werden. "Bis 2030 haben wir eben viel vor: Pro Tag vier bis fünf Windräder zu errichten, 43 Fußballfelder Solaranlagen, 1600 Wärmepumpen installieren oder vier Kilometer Übertragungsnetze zu bauen." Verfahren müssten geprüft und Vorschriften durchforstet werden.

Wichtig seien auch motivierte Arbeitnehmer. Bis 2030 würden zusätzlich 300 000 bis 500 000 Fachkräfte für Berufe gebraucht, die für die Energiewende entscheidend seien, sagte der Kanzler. Dem Handwerk komme eine Schlüsselrolle zu.

DGB-Chefin Yasmin Fahimi sagte, es gebe viel zu tun. Mit Blick auf Investitionsentscheidungen in Unternehmen mahnte sie schnelle Lösungen für die Rahmenbedingen an. Der Umbau werde außerdem nur gelingen, wenn Energiekosten im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig seien.

Kai Niebert, Präsident des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring, sagte mit Blick auf den erbitterten Streit über das Heizungsgesetz, es sei unverantwortlich, mit "Hetzkampagnen" den Menschen Angst zu machen. Er rief zur Mäßigung im Ton und zur Geschwindigkeit in der Sache auf./lfo/DP/ngu

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