Ukraine - Haben Beweis für Russlands Verantwortung für Dammbruch

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Kiew (Reuters) - Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen Beweis dafür, dass Russland für die Zerstörung des Kachowka-Staudammes verantwortlich sei.

Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU teilte am Freitag mit, er habe ein Telefonat russischer Truppen mitgeschnitten. Dies belege, dass eine russische Sabotage-Truppe das Wasserkraftwerk und den Staudamm in der südukrainischen Oblast Cherson gesprengt habe. Wegen der dadurch ausgelösten Überschwemmungen mussten Tausende Menschen aus den betroffenen Gebieten am Fluss Dnipro fliehen. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für die Zerstörung verantwortlich.

Der ukrainische Geheimdienst veröffentlichte auf seinem Telegram-Kanal den mutmaßlichen Mitschnitt eines eineinhalb Minuten dauernden Telefongesprächs. Darin scheinen zwei Männer auf Russisch über die Folgen des geborstenen Damms zu sprechen. "Sie (die Ukrainer) haben ihn nicht getroffen. Das war unsere Sabotagegruppe", sagte einer der Männer. Er wird vom SBU als russischer Soldat beschrieben. Man habe Schrecken verbreiten wollen. "Es lief nicht nach Plan, und sie haben mehr getan, als sie geplant hatten." Der Mann fügte hinzu, dass Tausende Tiere in einem Safaripark flussabwärts verendet seien. Der andere Gesprächsteilnehmer zeigte sich überrascht über die Darstellung, dass russische Truppen das Wasserkraftwerk und den Damm zerstört haben sollen.

Die Anlage ist unter Kontrolle russischer Truppen. Die Authentizität des Telefonmitschnitts konnte nicht überprüft werden. Russland hat sich zunächst nicht dazu geäußert. Weitere Einzelheiten zu dem Telefonat und den beiden Gesprächspartnern veröffentlichte der SBU nicht.

Der Geheimdienst betonte, das abgehörte Telefonat bestätige, dass russische Saboteure für die Zerstörung verantwortlich seien. "Die Invasoren wollten die Ukraine erpressen, indem sie den Damm sprengten." Damit hätten sie eine Katastrophe ausgelöst. Es habe sich endgültig gezeigt, dass Russland "eine Bedrohung für die gesamte zivilisierte Welt" sei. Es gelte, nicht nur die russische Führung unter Präsident Wladimir Putin zur Rechenschaft zu ziehen, sondern auch die "gewöhnlichen Straftäter".

(Bericht von Dan Peleschuk, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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