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dpa-AFX · Uhr
    KfW-VC-Dashboard: Deutscher Venture Capital-Markt trotzt im 1. Quartal
den ungünstigen Rahmenbedingungen
Frankfurt am Main (ots) -

- Dealvolumen steigt um 15 %, sukzessiver Rückgang aus der 2. Jahreshälfte 2022
  ist damit vorerst gestoppt
- Zahl der Deals geht um 8 % zurück
- Fast zwei Drittel der Investitionen entfällt auf den Scale-up-Bereich
- Neues Produkt von KfW-Research analysiert vierteljährlich die Entwicklung auf
  dem VC-Markt

Auf dem deutschen Venture Capital-Markt wurden im 1. Quartal 2023 254
Finanzierungsrunden in einem Volumen von rund 1,9 Mrd. EUR durchgeführt. Damit
stieg das Dealvolumen gegenüber dem letzten Quartal des Jahres 2022 gemäß Daten
des Informationsanbieters Dealroom.co um rund 15 %. Der sukzessive Rückgang aus
der zweiten Hälfte des Vorjahres ist damit vorerst gestoppt. Allerdings ist die
Zahl der Finanzierungen leicht um 8 % gesunken. Ein wichtiger Treiber für das
gestiegene Transaktionsvolumen waren erfolgreiche Finanzierungsrunden im
Scale-up-Bereich, d.h. Anschlussfinanzierungen für weiteres Wachstum. Mit einem
Volumen von 1,2 Mrd. EUR entfallen nahezu zwei Drittel des Gesamtmarkts auf
dieses Segment; im letzten Quartal 2022 lag dieser Anteil noch bei 43 %. Nach
insgesamt nur drei Megadeals über 100 Mio. EUR während des gesamten zweiten
Halbjahres 2022 konnten im Q1 2023 zudem wieder sechs solcher Deals mit
besonders großem Volumen beobachtet werden. Dies zeigt das KfW VC-Dashboard, die
neue regelmäßige Analyse des VC-Markts, die KfW Research vierteljährlich
veröffentlicht.

Mit dem deutlichen Wachstum zum Jahresbeginn konnte sich der deutsche VC-Markt
von der Entwicklung in Europa absetzen. Hier ging das Dealvolumen im 1. Quartal
2023 im Vergleich zum Vorquartal um 1,3 % zurück. Der Bestand deutscher
"Einhörner", d.h. von Unternehmen mit einem Marktwert von 1 Mrd. EUR und mehr,
hat sich nach Daten von CB Insights mit dem Online-Übersetzungsdienst Deepl um
ein Start-up erhöht.

Der Markt für Börsengänge von VC-finanzierten Start-ups bleibt auch im ersten
Quartal 2023 ausgetrocknet, es wurden keine Initial Public Offerings (IPO)
verzeichnet. Nach wie vor bleibt eine Besserung des Marktumfeldes für Exits
durch Börsengang abzuwarten.

"Der Anstieg der VC-Investitionen in deutsche Start-ups zu Beginn des Jahres ist
wirklich ein erfreuliches Zeichen aus dem Markt", sagt Fritzi Köhler-Geib,
Chefvolkswirtin der KfW. "Denn das zweite Halbjahr 2022 war noch von einer
deutlichen Abkühlung der Investitionstätigkeit gekennzeichnet. Dazu kam die
zwischenzeitlich große Verunsicherung durch die Pleite der Silicon Valley Bank
Mitte März. Positiv fällt auf, dass wir wieder mehr erfolgreiche
Anschlussfinanzierungen im Wachstumsbereich zu verzeichnen haben. Das Einsetzen
einer Trendwende bei der Investitionsaktivität dürfte aber noch auf sich warten
lassen. Mit neuerlichen Zinsschritten und der anhaltenden gesamtwirtschaftlichen
Unsicherheit bleibt zumindest im zweiten Quartal eine grundsätzliche
Verbesserung der Rahmenbedingungen für den VC-Markt noch aus."

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