Puma-Chef fährt auf Sicht - Hoffnung auf höhere Prognose

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München (Reuters) - Trotz ermutigender Signale aus China und sich leerenden Lagern bleibt der neue Puma-Chef Arne Freundt vorsichtig.

"Wir arbeiten uns Quartal für Quartal voran", sagte er am Mittwoch in Herzogenaurach. Im zweiten Quartal trotzte die Nummer drei auf dem weltweiten Sportartikelmarkt der gedrückten Konsumlaune in den USA und in China. Der Umsatz stieg währungsbereinigt um elf Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, deutlich stärker als Freundt selbst erwartet hatte. Aber erst wenn das laufende Quartal weiter so gut laufe, werde Puma die Umsatz- und Gewinnprognose erhöhen. Viel hänge davon ab, wie der Verkauf zum Schulbeginn in den USA laufe, wo der Umsatz zuletzt um vier Prozent schrumpfte. Das gebe in der Regel die Stimmung für den Rest des Jahres vor, sagte Freundt.

Zunächst bleibe Puma bei der Erwartung, den Umsatz in diesem Jahr währungsbereinigt um knapp zehn Prozent zu steigern und den operativen Gewinn (Ebit) mit 590 bis 670 (2022: 641) Millionen Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau zu halten. Nach den ersten sechs Monaten liegt der Umsatz fast 13 Prozent über Vorjahr, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) hinkt mit 290,9 Millionen Euro noch um 15 Prozent hinterher, vor allem weil die Rohmargen unter Druck sind. Die Aussicht auf eine höhere Prognose reichte aber, um die Puma-Aktie um 3,1 Prozent auf 58,04 Euro steigen zu lassen.

Die gesamte Branche hatte versucht, die in der Corona-Krise angeschwollenen Lagerbestände mit Rabatten und Sonderverkäufen abzubauen. Das drückt die Margen. Im zweiten Quartal habe Puma weniger Nachlässe gewähren müssen als zu Jahresbeginn und sei bei den Neubestellungen auf die Bremse getreten, sagte Freundt. Mit Waren im Wert von 2,15 Milliarden Euro sei der Lagerbestand nun auf dem richtigen Niveau.

Freundt erinnerte daran, dass er 2023 als Übergangsjahr ausgegeben hatte. Er will das Image von Puma als Sportmarke schärfen und sie damit höher positionieren. Es gehe darum, 2024 in den USA wieder auf einen Wachstumspfad zu kommen und die Erholung in China zu beschleunigen. Die dortige Wachstumsrate von 36 Prozent im zweiten Quartal sei wenig aussagekräftig, weil die Läden vor einem Jahr im Lockdown geschlossen waren. Die Kunden strömten noch immer nicht so recht in die Geschäfte. Puma ist in China im Vergleich zu Nike und Adidas stark unterrepräsentiert, 2022 lag der Umsatzanteil nur bei sechs Prozent. Freundt will das ändern. "China wird zurückkommen - die Frage ist nur, wann", sagte der Vorstandschef. Man könne schnell auf Trends reagieren.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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