Vestas rechnet mit anhaltendem Gegenwind und schreibt wieder rote Zahlen

dpa-AFX · Uhr

AARHUS (dpa-AFX) - Die Probleme in der Windkraftbranche dürften nach Einschätzung des Vestas -Chefs auch in den kommenden Monaten nicht abreißen. Das Umfeld bleibe 2023 herausfordernd, sagte Henrik Andersen am Mittwoch im dänischen Aarhus. Zwar ließen die Lieferkettenprobleme nach, er rechne aber auch im zweiten Halbjahr noch mit Unterbrechungen. Die ersten sechs Monate des Jahres hätten derweil unter dem Einfluss regulatorischer Unsicherheiten und schleppender Genehmigungsverfahren gestanden, die anhaltend zentrale Herausforderungen für die Energiewende seien. Trotzdem bestätigte Vestas die Jahresprognose. Zudem fiel das zweite Quartal im Rahmen der Analystenerwartungen aus.

In den drei Monaten bis Ende Juni stieg der Umsatz um knapp vier Prozent auf 3,43 Milliarden Euro. Die Verluste im Tagesgeschäft konnte Vestas etwas eingrenzen: Der bereinigte Fehlbetrag vor Zinsen und Steuern (Ebit) reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 182 auf 70 Millionen Euro. Unterm Strich stand im zweiten Quartal ein Verlust von 115 Millionen Euro und damit leicht weniger als im Vorjahreszeitraum. Vestas habe dabei weiter ältere Projekte mit einer niedrigeren Marge abgearbeitet, erklärte das Unternehmen.

Die bereinigte operative Marge (Ebit-Marge) belief sich auf minus zwei Prozent, was auch das untere Ende der für das Gesamtjahr avisierten Spanne ist. Im besten Fall will Vestas drei Prozent vom Umsatz verdienen. Zum Jahresauftakt hatte der Windturbinenbauer es bereits geschafft, operativ schwarze Zahlen zu schreiben./lew/nas/mis

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