Ölpreise legen erneut zu - Brent steigt über 95 US-Dollar

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Der Aufwärtstrend bei den Ölpreisen hält an. Die Rohölpreise ziehen weiter an und nähern sich der Marke von 100 US-Dollar. Am Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 95,22 Dollar. Das waren 75 Cent mehr als Vortag. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 1,09 Dollar auf 92,50 Dollar.

In der Spitze war der Brent-Preis bis auf 95,96 Dollar gestiegen und der WTI-Preis bis auf 93,74 Dollar. Das waren jeweils die höchsten Stände seit November. Seit Anfang Juli geht es mit den Erdölpreisen kräftig nach oben. Seither haben sie um rund 20 Dollar zugelegt.

Hauptgrund für den anhaltenden Preisauftrieb ist das knappe Angebot seitens größerer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Die zwei Länder führen den Ölverbund Opec+ an. Einige Länder aus diesem Verbund folgen dieser Linie, Saudi-Arabien und Russland zeigen sich aber für den Löwenanteil der Kürzungen verantwortlich. Zuletzt wurden die Begrenzungen bis Ende des Jahres verlängert, was die Preise weiter nach oben getrieben hat.

Die Commerzbank-Experten verweisen zudem auf die zuletzt sinkende US-Schieferölproduktion. "Die Flaute bei der Schieferölproduktion ist angesichts des deutlichen Rückgangs der Bohraktivitäten zwischen Dezember und Ende August nicht überraschend, aber dennoch besorgniserregend", heißt es in einem Kommentar. "Schließlich sind die USA als Haupttreiber des Produktionswachstums außerhalb der OPEC derzeit umso wichtiger, als die OPEC+ ihr Angebot knapp hält."

Auf der Nachfrageseite deutet sich an, dass sich die Konjunkturlage in China zumindest stabilisiert. Zuletzt waren einige Konjunkturdaten etwas besser ausgefallen. Regierung und Notenbank haben zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um der schwächelnden Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Positiv stimmt auch, dass in den USA die von vielen Fachleuten erwartete Rezession bislang ausgeblieben ist. Unter dem Strich trifft also ein knappes Angebot auf eine robuste Nachfrage - ein typisches Umfeld für Preiszuwächse./jsl/jha/

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