US-Subventionspaket: Experten raten EU zum Senken der Energiekosten

Deutsche und französische Wirtschaftsexperten raten der EU angesichts des milliardenschweren US-Subventionsprogramms Inflation Reduction Act (IRA), ihrerseits nicht mit Subventionen zu reagieren. Stattdessen sollte die EU sich auf eine Senkung der Energiekosten konzentrieren, erklärten am Freitag der französische Conseil d'analyse économique (CAE), der deutsche Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Deutsch-Französische Rat der Wirtschaftsexperten (FGCEE). Auch wenn bestimmte Industrien möglicherweise unterstützt werden müssten, sollte ein Subventionswettlauf mit den USA und innerhalb der EU vermieden werden.
Die Experten glauben, dass das Gesamtvolumen des IRA vergleichsweise niedrig ist und deshalb geringere gesamtwirtschaftliche Auswirkungen in Europa und in den USA haben dürfte als die unterschiedlichen Energiepreise in beiden Regionen. Deshalb seien koordinierte Anstrengungen zur Senkung der Energiepreise in Europa von größter Bedeutung. Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse beschleunigt werden, um die Energieversorgung zu stärken.
Frankreich und Deutschland müssten sich in ihren unterschiedlichen Ansätzen zur Energiewende unterstützen. Die Wirtschaftsräte plädierten dafür, sowohl Kernkraftwerke als auch wasserstofffähige Gaskraftwerke als Übergangstechnologien im Rahmen der EU-Taxonomie auszuweisen. Beide Länder könnten von einer verstärkten Zusammenarbeit beim Ausbau der europäischen Energieinfrastruktur profitieren, sowohl für Strom als auch für Wasserstoff.