Israel kritisiert UN-Hochkommissar für Menschenrechte scharf

dpa-AFX · Uhr

GENF (dpa-AFX) - Israel hat die Kritik des UN-Hochkommissars für Menschenrechte an der verkündeten kompletten Abriegelung des Gazastreifens zurückgewiesen. Volker Türk hatte am Dienstag darauf hingewiesen, dass es unter dem humanitären Völkerrecht verboten ist, Menschen etwa Nahrungsmittel und Wasser vorzuenthalten.

Den Stopp sämtlicher Lieferungen hatte Israel als Reaktion auf den gewalttätigen Überfall auf israelische Zivilisten und den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen beschlossen. Das Palästinensergebiet ist fast vollständig von Israel umschlossen.

"Mehr als 900 unschuldige Israelis sind tot. Tausende sind verwundet. 260 wurden bei einem Musikfestival getötet. 100 wurden in einem einzigen Kibbuz ermordet. Und trotzdem kann der Hochkommissar sich nicht durchringen, diese barbarischen Taten als Terrorismus zu bezeichnen", teilte die Vertretung Israels in Genf mit. Israel habe das Recht, sich gegen solche Brutalität zu wehren, und nehme ausschließlich terroristische Ziele in Gaza ins Visier.

Nach Türk hatte auch die Präsidentin des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, die Abriegelung als nicht vereinbar mit dem gebotenen Schutz von Zivilisten bezeichnet. "Unabhängig von einer militärischen Belagerung müssen Behörden sicherstellen, dass Zivilisten Zugang zum Nötigsten haben, einschließlich sauberem Trinkwasser, Nahrungsmittel und medizinischer Versorgung", teilte sie mit./oe/DP/ngu

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