Daimler Truck erwartet 2024 schwächeren Markt

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Frankfurt (Reuters) - Der Lkw-Bauer Daimler Truck erwartet nach dem Boom der vergangenen Jahre für 2024 eine schwächere Nachfrage in Europa und Nordamerika.

"Wir werden einen leichten Rückgang am Markt sehen, aber wir gehen von einem brandheißen zu einem guten Markt", sagte Daimler-Chef Martin Daum am Dienstag. Nachdem es während der Corona-Pandemie durch Teilemangel zu Auftragsstau bei hoher Nachfrage und langen Wartezeiten gekommen sei, normalisiere sich das Geschäft jetzt. Daimler Truck gehe von einem "sehr soliden" Jahr mit guter Profitabilität aus, betonte Daum. Eine konkrete Marktprognose nannte der Weltmarktführer für Schwerlaster nicht. Konkurrenz Volvo rechnet mit einem Nachfragerückgang in Europa und den USA auf jeweils 290.000 Schwerlaster 2024, rund 50.000 weniger als in diesem Jahr.

Daimler Truck erzielte im dritten Quartal trotz eines leichten Absatzrückgangs mehr Umsatz und operativen Gewinn, was vor allem von höheren Preisen herrührte. Der bereinigte Betriebsgewinn legte von Juli bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 1,34 Milliarden Euro zu. Der Umsatz kletterte um drei Prozent auf 13,9 Milliarden Euro. Die Rendite verbesserte sich damit etwas auf 9,8 Prozent. Im dritten Quartal verkauften die Schwaben mit knapp 129.000 Fahrzeugen fünf Prozent weniger als vor Jahresfrist. Grund waren vor allem Ausfälle bei einem Lieferanten in Nordamerika, so dass die Produktion dort stockte. Der Engpass sei hoffentlich bald behoben, erklärte Daum.

Unter dem Strich sank der Gewinn von Daimler Truck leicht auf 957 Millionen Euro im abgelaufenen Quartal. "Trotz eines volatilen Umfelds bestätigen wir unsere Prognose für das Gesamtjahr 2023 und rechnen mit einem Rekordergebnis für Daimler Truck", erklärte Konzernchef Daum. Im laufenden Jahr steuert der Dax-Konzern einen Umsatz von 56 bis 58 (Vorjahr 51) Milliarden Euro und eine operative Rendite von 8,5 bis 10 Prozent an. Der Absatz soll um rund fünf Prozent auf bis zu 550.000 Lkw zulegen. Um auch in den kommenden Jahren "hervorragende Ergebnisse" zu erzielen, müssten aber die Kosten gesenkt werden.

Anzeichen eines Endes der Sonderkonjunktur ist der Rückgang beim Auftragseingang im bisherigen Jahresverlauf um 17 Prozent im dritten Quartal auf 320.000 Stück. Zudem schraubte Daimler die Erwartungen für das Neugeschäft mit Finanzierungen im laufenden Jahr zurück auf gut zehn von zuvor elf bis zwölf Milliarden Euro. Die Aktie verlor am Vormittag 3,5 Prozent auf 28,61 Euro.

(Bericht von Ilona Wissenbach; redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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