Aktien New York Ausblick: Indizes vor Zinsentscheid leicht im Plus erwartet

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger warten am Mittwoch an den US-Börsen auf den letzten Zinsentscheid in diesem Jahr. Für größere Schritte hin zu alten Rekordmarken dürfte es deshalb zunächst nicht reichen. Eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart zeichneten sich aber immerhin knappe Gewinne ab. Den Dow Jones Industrial taxierte der Broker IG 0,1 Prozent höher auf 36 614 Punkte. Der Nasdaq 100 wurde gleichzeitig auch moderat mit 0,2 Prozent im Plus erwartet.

Ein Rekordhoch beim Dow war am Vortag wieder in Griffweite gekommen. Gemäß der aktuellen Indikation fehlen noch knapp 340 Punkte zur bisherigen Bestmarke, die mit 36 952 Punkten aus dem Januar 2022 stammt. Auch an der Nasdaq rückt das historische Hoch des Nasdaq 100 von 16 764 Punkten. Die Marke von 16 764 Punkten des Nasdaq 100 ist noch etwa 370 Punkte entfernt.

Ob diese Schwellen weiter näher rücken, darüber dürfte am Abend die US-Notenbank Fed entscheiden. Fachleute rechnen mit stabilen Leitzinsen. Wichtig werden Signale zur Geldpolitik im neuen Jahr. Mittlerweile versprechen sich viele Anleger schon im Frühjahr erste Zinssenkungen, um bei rückläufiger Inflation die Wirtschaft stützen zu können.

Die Fed macht mit ihrem Entscheid den Auftakt in einer "Notenbankwoche", gefolgt von den Notenbanken in der Eurozone und Großbritannien am Donnerstag. Allesamt dürften sie aber noch keine Zinssenkungen signalisieren, hieß es am Mittwoch von den Experten der Societe Generale. Dies sei wohl der Tatsache geschuldet, dass die Währungshüter keine vorschnellen Entscheidungen treffen wollen.

Am Vortag zeigten Daten, dass sich der Preisauftrieb in den USA zwar wie erwartet abschwächt, die Kerninflationsrate aber auf hohem Niveau bleibt. Das weckt Bedenken. "Dies bekräftigt unsere Ansicht, dass sich der Arbeitsmarkt trotz der bedeutenden Fortschritte bei der Inflation noch abkühlen muss, damit die Fed die Inflation erfolgreich auf zwei Prozent zurückbringen kann", sagte am Mittwoch die Ökonomin Tiffany Wilding vom Vermögensverwalter Pimco.

Auf Unternehmensseite richteten sich die Blicke vorbörslich vor allem auf Pfizer : Weil der Pharmakonzern mit seinem Umsatz- und Gewinnziel für 2024 hinter den Erwartungen zurückblieb, rutschten die Aktien vorbörslich mit 6,5 Prozent ins Minus. Davon in Mitleidenschaft gezogen wurden auch die Aktien des Impfstoffpartners Biontech , die vorbörslich 4,4 Prozent verloren. Damit dürften die Pfizer-Aktien ihren diesjährigen Kursrutsch weiter verschärfen.

Auch von Tesla gab es Nachrichten, hier sanken die Aktien vorbörslich aber weniger deutlich um etwa ein Prozent. Der Elektroautobauer muss nach einem Beschluss der obersten US-Autosicherheitsbehörde bei zwei Millionen Fahrzeugen die Software für das Assistenzsystem "Autopilot" aktualisieren. Nach einer jahrelangen Untersuchung wurden Mängel an der Software bei der Vermeidung von Missbrauch festgestellt. Es geht darum sicherzustellen, dass Fahrer ausreichend auf den Verkehr achten.

Ansonsten könnten noch Analystenstudien eine kursbewegende Rolle spielen. Der Google-Mutterkonzern Alphabet wurde von der Bank JPMorgan als ein Favorit für 2024 genannt. Dies sorgte vorbörslich für ein Plus von 0,7 Prozent. Nach der diesjährigen Rally großer US-Internetwerte dürften 2024 unternehmensspezifische Aspekte wieder stärker in den Fokus rücken, glaubt Analyst Douglas Anmuth. Im Falle von Alphabet äußerte er die Erwartung eines verbesserten Werbewachstums und eines Margenanstiegs. Außerdem lobte er das Ziel, mit dem neuen Sprachmodell Gemini im Bereich Künstliche Intelligenz stärker Fuß zu fassen./tih/mis

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