Farmarbeiter und Umweltschützer wollen von US-Behörde Ende von Glyphosat

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New York (Reuters) - In den USA wollen Farmarbeiter und Umweltverbände von der US-Umweltschutzbehörde EPA ein Ende der Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat.

In der Petition fordern sechs Gruppen, darunter das Zentrum für Lebensmittelsicherheit und der Verband der Farmarbeiter Florida, Maßnahmen, die den Verkauf oder die Verwendung des Herbizids bis zu einer Analyse der Gesundheits- und Umweltrisiken durch die EPA untersagen. Die fortgesetzte Zulassung verstoße gegen das Bundesgesetz über Insektizide, Fungizide und Rodentizide, das von der EPA verlange, mit "angemessener Sicherheit" festzustellen, dass Herbizide keine unzumutbaren Schäden für Mensch oder Umwelt verursachen, bevor sie für den Einsatz in Lebensmitteln zugelassen werden können, erklärten die Gruppen am Mittwoch.

Von der EPA war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die Petition ist der jüngste Versuch der Gruppen, den Einsatz von Glyphosat zu bekämpfen, nachdem sie erfolgreich eine EPA-Prüfung der Risiken des Herbizids aus dem Jahr 2020 angefochten hatten, in der festgestellt wurde, dass Glyphosat beim Menschen "wahrscheinlich" keinen Krebs verursacht. Ein Berufungsgericht hob die Überprüfung 2022 teilweise auf, nachdem es festgestellt hatte, dass die Schlussfolgerungen der EPA nicht durch hinreichende Beweise gestützt wurden. Das Gericht verwies die Prüfung an die Behörde zurück, hob aber die bestehenden Zulassungen von Glyphosat nicht auf.

Die EPA hatte erklärt, dass sie die Risiken von Glyphosat prüft. Die grundlegenden Erkenntnisse der Behörde, einschließlich der Tatsache, dass es unwahrscheinlich ist, dass das Herbizid ein Krebsrisiko darstellt, blieben aber unverändert. Glyphosat ist in den USA das am häufigsten eingesetzte Unkrautvernichtungsmittel und Wirkstoff des Herbizids Roundup des Bayer-Konzerns. Das Unternehmen hatte sich mit der Übernahme des Glyphosat-Entwicklers Monsanto eine Klagewelle in den USA wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Mittels eingehandelt.

Klägeranwälte hatten zuletzt auf die Entscheidung des Bundesberufungsgerichts vom letzten Jahr als Beweis dafür verwiesen, dass die Zulassung des Produkts durch die EPA auf wackligen Füßen steht. Bayer spricht dagegen von erheblichen Verfahrensfehlern und betont, dass sich die Einschätzung der Behörde nicht geändert habe. Ein Bayer-Sprecher nannte die Petition am Mittwoch "unbegründet".

Die Vorwürfe gegen Glyphosat hat der Konzern stets zurückgewiesen. Behörden weltweit stuften das Mittel als nicht krebserregend ein. Die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO hingegen bewertete den Wirkstoff 2015 als "wahrscheinlich krebserregend". Bei den Prozessen hatte Bayer zuletzt eine Reihe von Niederlagen hinnehmen müssen. Zuletzt standen noch für 52.000 der insgesamt rund 165.000 angemeldeten Ansprüche Einigungen aus.

(Bericht von Clark Mindoc, geschrieben von Patricia Weiß, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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