Aktien von bet-at-home, Evolution Gaming Group oder 888 Holdings – wie kann man am Glücksspielhype teilhaben?

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EQS-Media / 18.12.2023 / 16:20 CET/CEST

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Die Umsätze in der iGaming-Branche steigen deutlich, die Prognosen sagen eine rosige Zukunft voraus. Für Kapitalanleger birgt dieser Trend neue Chancen, aber auch Risiken. Wer auf Glücksspielaktien setzen möchte, profitiert von namhaften Anbietern, die auf regulierten Märkten verfügbar sind.

Weniger renditestark, dafür aber sicherer sind ETFs, die den gesamten Markt abbilden. Wie es zum Hype rund ums Glücksspiel kam und welche Aktien besonders hoch im Kurs stehen, haben wir zusammengefasst.

Der Glücksspielstaatsvertrag und sein Einfluss auf die iGaming-Branche

In Deutschland wird seit vielen Jahren um Geld gespielt, legal war das bis 2021 aber nicht. Am 1. Juli 2021 trat der offizielle Glücksspielstaatsvertrag in Kraft und legalisierte damit eine komplette Branche. Vormals war es ausschließlich in Schleswig-Holstein möglich, eine Lizenz für Online-Glücksspielangebote zu erwerben und zu spielen.

Damit sind die Richtlinien nun seit mehr als zwei Jahren vorgegeben und bieten indirekt auch Aktionären neue Chancen. Etablierte Anbieter, die als AG auf dem Markt vertreten sind, eignen sich besser für Investitionen als die illegale Konkurrenz. Diese ist nach wie vor vertreten, wie eine erschreckende Studie zeigt.

Timo Weber von GambleBase.com kam im Juli zu dem Ergebnis, dass 76 % der deutschen Affiliate-Werbung für Online-Casinos illegal ist. Bei der Untersuchung wurden insgesamt 1.384 Werbelinks unter die Lupe genommen, mit erschreckendem Ergebnis. 76 % führten auf Seiten, die in Deutschland nicht legal sind! Dabei handelt es sich primär um Anbieter mit Lizenzen aus Malta und Curaçao.

Die Unwissenheit der Spieler wird ausgenutzt, denn immer wieder wird die rechtliche „Grauzone“ bei Europa-Anbietern thematisiert. Faktisch ist es laut den Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags von 2021 verboten, an Glücksspiel mit nicht vorhandener deutscher Lizenz teilzunehmen.

An dieser Stelle zeigt sich, wie risikobehaftet eine Investition ins Glücksspiel sein kann. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder hat es sich zur Aufgabe gemacht, illegales Spiel auf dem Schwarzmarkt zu unterbinden. Sogar IP-Sperren wurden an dieser Stelle bereits gefordert.

Zwar weigern sich die Netzbetreiber bislang, diese umzusetzen, eine Änderung ist aber jederzeit möglich. Bricht den schwarzen Schafen der deutsche Markt weg, hat das Einbußen bei den Umsätzen zur Folge. Das bekommen dann auch Kapitalanleger zu spüren, die auf dubiose Unternehmen gesetzt haben.

Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass Glücksspielbetreiber aus anderen Ländern nicht als potenzielles Investitionsziel dienen. Entscheidend ist, dass sie ihr Angebot auf legalen und regulierten Märkten bereitstellen. Ein Glücksspielangebot mit maltesischer Lizenz ist nicht zwingend illegal, wenn es auf Malta und in zugelassenen Staaten verfügbar ist!

Bekannte Glücksspielaktien mit Potenzial – auf diese Marken setzen Investoren

Bislang gibt es nur wenige deutsche AGs, die sich in diesem Segment auf den Markt gewagt haben. Internationale Glücksspielbetreiber gehören an der Börse aber längst zu den Gewinnern. Die bekanntesten Namen sind unter anderem:

Flutter Entertainment – mit hohen Jahresumsätzen

Als die beiden Unternehmen Betfair und Paddy Power im Jahr 2016 fusionierten, entstand mit Flutter Entertainment einer der bedeutendsten Glücksspielanbieter im Vereinigten Königreich. Das Angebot reicht legal von England über Irland bis nach Australien. Flutter ist Muttergesellschaft zahlreicher bekannter Marken der iGaming-Branche und bringt es auf einen Jahresumsatz von rund zwei Milliarden Pfund.

Evolution Gaming Group AB – für die USA und Europa bedeutend

Das schwedische Unternehmen Evolution AB steht als namhafter Entwickler von Software und Games bei Investoren weit oben auf der Beliebtheitsliste. Primärer Hauptfokus liegt auf Live-Spielen, die in Deutschland nicht erlaubt sind. Das Angebot wird in zulässigen Ländern Europas, aber auch in den Vereinigten Staaten und in Kanada vertrieben. Unter den Live-Entwicklern gehört Evolution Gaming zu den absoluten Branchenführern.

888 Holdings – Aktiengesellschaft mit langer Geschichte

Seit 1997 ist die 888 Holdings am Markt und betreut einen Kundenkreis von rund 25 Millionen Menschen. Unter verschiedenen Markennamen werden Angebote wie klassisches Casinospiel, Poker und Sportwetten verbreitet. Der Börsengang an die London Stock Exchange erfolgte im Jahr 2005 und seither setzen viele Investoren darauf.

Bet-at-home.com – notiert an der Frankfurter Börse

Trotz jüngster Kursabfälle der Aktien gehört bet-at-home.com zu den bekanntesten Glücksspielmarken in Deutschland. Das an der Frankfurter Börse notierte Unternehmen zählt mehr als fünf Millionen Kunden und ist damit europaweit einer der Marktführer. Das Angebot umfasst Casinospiele, Sportwetten, Poker und je nach Land auch Live-Angebote.

Die größte Aktivität herrscht auf den Märkten in Gibraltar, Malta, Österreich und Deutschland. Mit einem Siegel der GGL ausgestattet, gehört bet-at-home.com zu den offiziell legalen Anbietern Deutschlands.

Caesars Entertainment – auf dem amerikanischen Markt präsent

Unter anderem in Las Vegas finden sich etablierte Resorts der Dachgesellschaft Caesar Entertainment, die zu den bedeutendsten Glücksspielunternehmen der Welt gehört. Der Hauptfokus liegt nicht auf digitalem Gambling, sondern auf der Gründung landbasierter Resorts, Golfclubs und Hotels. Als Herausgeber und Organisator der World Series of Poker hat sich Caesars Entertainment einen internationalen Namen gemacht und ist auch für Investoren von großer Bedeutung.

Risikominimierung durch aktive Streuung – ETFs als Alternative

Neue Regulierungsmaßnahmen oder Fehlverhalten der Betreiber können dazu beitragen, dass die Umsätze einbrechen. 2023 mahnte die GGL erstmals ein Glücksspielunternehmen mit deutscher Lizenz ab und verhängte ein Bußgeld. Die Lizenzvergabe ist nicht bindend, bei Zuwiderhandlungen ist ein Ausschluss vom deutschen Markt jederzeit möglich.

Um das Verlustrisiko aus Anlegersicht zu minimieren, ist es sinnvoll, die Investition zu diversifizieren. Möglich ist das über die Nutzung von ETFs, denn hier wird auf den gebündelten Markt gesetzt. Die Streuung minimiert das Risiko, reduziert aber auch die potenzielle Rendite.

Zu den derzeit aktivsten und größten iGaming-ETFS gehören:

  • Roundhill Sports Betting & iGaming ETF
  • Fischer Sports Betting and iGaming UCITS ETF
  • B.A.D ETF

Im Portfolio sind nicht ausschließlich Anbieter von digitalem Glücksspiel enthalten, oft befinden sich auch Aktien von Spieleherstellern, Buchmachern oder Software-Producern darunter.

Fazit: Casino Aktien bergen Chancen und Risiken für gewinnorientierte Investoren

Die Marktprognosen für die Umsätze in der iGaming-Branche sind gut. Glücksspiel ist für die Deutschen seit Jahrzehnten ein Thema, die renommierten großen Spielbanken gelten als Tourismusmagneten des Landes. Der virtuelle Markt hat die Ausgangslage verändert und damit seriöse Angebote massentauglich gemacht.

Strenge Regulierungsmaßnahmen haben allerdings dazu geführt, dass vor allem etablierte und erfahrene Gambler nicht-legale Alternativen im Ausland suchen. Das ist problematisch für das Wachstum, denn die unerlaubte Konkurrenz greift Umsätze und Steuergelder ab. Da sich die GGL aktiv für Spielerschutz und gegen verbotene Anbieter durchsetzen möchte, bleibt abzuwarten, ob der Schwarzmarkt langfristig einzudämmen ist.



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Emittent/Herausgeber: United Newswire
Schlagwort(e): Finanzen

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