Zahlungen an Einlagensicherung schmälern Gewinn von US-Banken

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(Reuters) - Die Pleite der Silicon Valley Bank vor zehn Monaten schlägt indirekt auf die Bilanzen der US-Großbanken durch.

So ließ etwa die Investmentbank JPMorgan Chase wegen Zahlungen an den US-Einlagensicherungsfonds DIF im vierten Quartal beim Gewinn Federn. Auch bei der Bank of America lasteten die Zahlungen auf der Bilanz. Bei der Citigroup sorgten sie sogar mit für einen Verlust. Das Geldhaus will im Zuge seines Umbaus Stellen streichen.

Mit den Geldern soll der Einlagensicherungsfonds der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) aufgefüllt werden. Dieser war im vergangenen Jahr um insgesamt 16 Milliarden Dollar geleert worden, um Sparer vor den Folgen des Zusammenbruchs der Regionalbanken Silicon Valley Bank und Signature Bank zu schützen. Nun werden die Großbanken zur Kasse gebeten, um den Fonds mit frischem Geld zu versorgen.

Der Gewinn sei von Oktober bis Dezember auf 9,31 (Vorjahr: 11,01) Milliarden Dollar gefallen, teilte JPMorgan weiter mit. Die Erlöse stiegen indes um zwölf Prozent auf 38,57 Milliarden Dollar. Die US-Wirtschaft zeige sich weiter widerstandsfähig, sagte Bank-Chef Jamie Dimon. Die Inflation könnte aber ein Problem bleiben. Sein Geldhaus wurde im Quartal mit Zahlungen von rund drei Milliarden Dollar für den Fonds belastet.

Bei der Bank of America machten sich die Zahlungen ebenfalls deutlich bemerkbar. Der zweitgrößte Bankkonzern der USA erzielte im Schlussquartal 2023 einen Nettogewinn von 3,1 Milliarden Dollar nach 7,1 Milliarden Dollar vor Jahresfrist. Das Bankhaus verbuchte unter anderem Lasten von 2,1 Milliarden Dollar wegen der Sondergebühr. Aus Sicht von Konzernchef Brian Moynihan hat der Finanzkonzern gleichwohl in den Schlussmonaten des vergangenen Jahres gut abgeschnitten.

Die Citigroup schrieb wegen der Sonderzahlung und anderer Einmaleffekte im Quartal sogar einen Verlust von 1,8 Milliarden Dollar. Das Geldhaus wolle mit einem weiteren Stellenabbau reagieren, teilte es mit. 2024 solle für den Bankenriesen zum "Wendepunkt" werden, sagte Konzernchefin Jane Fraser. Sie will im weiten Citi-Reich Bürokratie abbauen und das Geldhaus auf Profit trimmen. Damit werde der Abbau von rund 20.000 Stellen einhergehen, kündigte die Bank an und bezifferte damit erstmals die Streichungen. Das Geldhaus hatte bereits am Mittwoch Belastungen und Rückstellungen in einer Höhe von 3,8 Milliarden Dollar angekündigt - darunter rund 1,7 Milliarden Dollar zur Wiederauffüllung des Einlagensicherungsfonds.

(Bericht von Niket Nishant, Mehnaz Yasmin, Frank Siebelt und Nupur Anand, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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