Piloten bei Lufthansa-Tochter Discover stimmen für Streik

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Frankfurt (Reuters) - Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines ist ein Streik der Piloten nach einer Urabstimmung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) jederzeit möglich.

Bei hoher Beteiligung stimmten gut 95 Prozent der Mitglieder für Arbeitskampfmaßnahmen, wie die VC nach Ende des Votums am Dienstag mitteilte. Dabei geht es um den erstmaligen Abschluss von Tarifverträgen für den noch jungen Ferienflieger. Die hohe Zustimmung sei ein klares Signal an den Arbeitgeber, ohne Vorbedingungen ein verhandlungsfähiges Angebot zu unterbreiten, um wieder Verhandlungen aufzunehmen.

Discover hat damit die Chance, längeren Streik zu vermeiden. Vor Weihnachten hatte es bereits einen fünfstündigen Warnstreik des Cockpit-Personals gegeben. Die Folgen für die Fluggäste konnte die Airline mit einem guten Dutzend Flugausfällen in Grenzen halten. Eine Sprecherin des Unternehmens erklärte, die Airline nehme das Votum zur Kenntnis und bedaure den Abbruch der Gespräche durch die VC sowie deren Entscheidung zur Eskalation. "Das Angebot von Discover Airlines zur Fortsetzung der Gespräche für eine Ersttarifierung steht weiterhin. Lösungen können nur am Verhandlungstisch gefunden werden", ergänzte sie.

STREITPUNKT SOZIALPARTNER-CHARTA

Discover bietet mit einer Flotte von 24 Flugzeugen von Frankfurt und München aus Verbindungen zu touristischen Zielen an. Die Airline mit insgesamt 2000 Mitarbeitenden beschäftigt rund 400 Frauen und Männer im Cockpit. Sie wurde im Sommer 2021 unter dem Namen Eurowings Discover mit einem Schwerpunkt auf Langstreckenflüge gegründet. Die Airline ist nicht mit dem europäischen Lufthansa-Ferienflieger Eurowings zu verwechseln. Sie strich deshalb im Herbst den Namen Eurowings.

Die VC hatte die schon weit fortgeschrittenen Verhandlungen im Januar für gescheitert erklärt, weil die Airline den Abschluss einer "Sozialpartnerschaftscharta" zur Bedingung für die Unterschrift unter die Tarifverträge gemacht habe. Die Charta lehnte die VC ab, weil diese durch Regeln zu Konfliktlösung ihr Streikrecht beschränken würde. Die Gewerkschaftsgremien wollten jetzt über das weitere Vorgehen beraten, erklärte die VC.

(Bericht von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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