Bankaktien

S&P erwartet etwas bessere Gewinne deutscher Banken 2024

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) geht trotz einer anhaltenden Gewinnschwäche der deutschen Banken von stabilen Bonitätsbewertungen der meisten Institute aus.

In den nächsten zwei Jahren seien Änderungen der Rating-Einstufungen unwahrscheinlich, teilte S&P am Mittwoch in Frankfurt mit. Die Gewinne der Institute sollten sich 2024 leicht verbessern. Doch aufgrund ineffizienter Kostenstrukturen, Überkapazitäten und eines scharfen Wettbewerbs bleibe die Profitabilität ein relativer Schwachpunkt für den deutschen Bankensektor.

"Wir erwarten einen leichten Anstieg der Kreditverluste von niedrigen Niveaus ausgehend", erklärten die Ratingspezialisten. Gewerbeimmobilien seien ein Risikobereich für einige deutsche Banken - aber kein systemisches Risiko. Aus Sicht von S&P haben die deutschen Geldhäuser zuzletzt erheblich von den höheren Zinsen profitiert. Diese Unterstützung werde aber 2024 den Höhepunkt erreichen. "Wir erwarten Druck auf die Zinsmargen, da die Finanzierungskosten etwas schneller steigen als die durchschnittlichen Kreditzinsen der Banken."

Die EZB hatte im Juli 2022 im Zuge der Kurswende im Kampf gegen eine hohe Inflation erstmals wieder die Zinsen angehoben. Bis September 2023 setzte sie die Schlüsselsätze in einer Serie von zehn Schritten in Folge um insgesamt 4,50 Prozentpunkte nach oben. Davon haben die Banken kräftig profitiert. Am Finanzmarkt wird mittlerweile davon ausgegangen, dass die Währungshüter im Frühjahr nun erstmals wieder die Zinsen senken werden.

S&P geht davon aus, dass die Deutsche Bank und die Commerzbank beständigere und mehr vorhersehbare Renditen erzielen und dadurch ihre Widerstandskraft verbessern werden. Die Ratingagentur erwartet zudem, dass sich Genossenschaftsbanken und Sparkassen allmählich von den Bewertungsverlusten bei langlaufenden Wertpapieren erholen werden, die die Gewinne zeitweise 2022 belastet hätten.

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