China lässt Strafzölle auf australischen Wein fallen

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Peking (Reuters) - Nach jahrelangem Handelsstreit stehen die Signale zwischen China und Australien auf Entspannung.

Die Volksrepublik kündigte am Donnerstag an, die Antidumping- und Antisubventionszölle auf australischen Wein ab diesem Freitag aufheben. Die Zölle von bis zu 218,4 Prozent wurden erstmals im März 2021 für einen Zeitraum von ursprünglich fünf Jahren verhängt - zusammen mit einer Reihe anderer Hemmnisse für australische Waren. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern hatten sich verschlechtert, nachdem die Regierung in Canberra eine Untersuchung über die Herkunft des Coronavirus gefordert hatte.

Seit vergangenem Jahr haben sich die Beziehungen deutlich verbessert, weil China die Handelshürden für australische Waren von Gerste bis Kohle kontinuierlich gesenkt hat. "Da sich die Situation auf dem chinesischen Weinmarkt geändert hat, sind die Antidumping- und Antisubventionszölle auf aus Australien eingeführten Wein nicht mehr notwendig", so das Handelsministerium in einer Erklärung.

In der ersten Hälfte des Jahres 2023 machte australischer Wein nur 0,14 Prozent der chinesischen Weinimporte aus. 2020 - also vor Einführung der jetzt fallenden Zölle - lag der Anteil noch bei 27,46 Prozent. "Wir begrüßen dieses Ergebnis, das zu einem kritischen Zeitpunkt für die australische Weinindustrie kommt", sagte die australische Regierung. Millionen von Rebstöcken werden vernichtet, um die Überproduktion angesichts des weltweit sinkenden Weinkonsums einzudämmen. "Seit 2020 haben Chinas Zölle auf australischen Wein es für australische Erzeuger praktisch unrentabel gemacht, Wein in Flaschen auf diesen Markt zu exportieren", so die Regierung. Noch 2019 hätten die heimischen Weinexporte nach China einen Wert von 1,1 Milliarden Dollar gehabt.

Australiens größter börsennotierter Winzer, Treasury Wine Estates, begrüßte die Entwicklung. "Die heutige Ankündigung ist nicht nur für Treasury Wine Estates, sondern auch für die australische Weinindustrie und die Weinkonsumenten in China ein großer Gewinn", sagte Unternehmenschef Tim Ford.

(Bericht von Ryan Woo, Albee Zhang und Casey Hall, geschrieben von Rene Wagner - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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