Fed-Direktor will erst nach Monaten Zinssenkung erwägen - Absage an Erhöhung

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Washington (Reuters) - Die US-Notenbank signalisiert trotz abebbender Inflationswelle und abkühlendem Arbeitsmarkt noch keine baldige Zinswende. Direktoriumsmitglied Christopher Waller wies am Dienstag in Washington darauf hin, dass der Jobmarkt noch immer robust sei.

Und die Fortschritte im Kampf gegen die starke Teuerung seien bescheiden ausgefallen. Erst nach "einigen weiteren Monaten mit guten Inflationsdaten" würde er sich mit einer geldpolitischen Lockerung wohlfühlen, betonte der einflussreiche Währungshüter. Immerhin legten die Inflationsdaten vom April nahe, dass die Notenbank wieder Fortschritte auf dem Weg zum Inflationsziel von zwei Prozent mache. Daher sei eine weitere geldpolitische Straffung wohl nicht mehr nötig: "Notenbanker sollten niemals nie sagen. Aber die Daten deuten darauf hin, dass die Inflation nicht zunimmt." Weitere Leitzinserhöhungen seien daher wahrscheinlich unnötig.

Die Teuerungsrate war im April leicht auf 3,4 von 3,5 Prozent im März zurückgegangen. Die US-Notenbank Federal Reserve stemmt sich mit einer Hochzinspolitik gegen die Teuerung. Zudem strebt sie eine Abkühlung des heiß gelaufenen Arbeitsmarkts an. Der Boom am Jobmarkt hat sich im April etwas abgeschwächt. Es wurden lediglich 175.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, nach 315.000 Stellen im März. Die separat ermittelte Arbeitslosenquote stieg im April auf 3,9 Prozent an.

Nach teils aggressiven Erhöhungen hält die Fed den Leitzins seit geraumer Zeit in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent konstant. Viele Händler gehen davon aus, dass sie im September eine erste Zinssenkung beschließen dürfte, der ein zweiter Schritt nach unten im Dezember folgen könnte. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rät der Fed, bei ihren Entscheidungen zur Geldpolitik vorsichtig zu bleiben.

(Bericht von Pete Schroeder, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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