Umsatz im Gastgewerbe stagniert - Viel höhere Preise im Vor-Corona-Vergleich

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Berlin (Reuters) - Das deutsche Gastgewerbe hat im ersten Quartal seinen Umsatz etwas erhöht.

Die Erlöse stiegen von Januar bis März nominal um 3,1 Prozent zum Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Real - also bereinigt um steigende Preise - gab es jedoch nur ein Mini-Plus von 0,1 Prozent. Deutlich zeigen sich enorme Preiserhöhungen im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie: Denn das Gastgewerbe hatte nominal insgesamt zwar 9,2 Prozent mehr in der Kasse als im ersten Quartal 2019.

Inflationsbereinigt gab es allerdings ein Umsatzminus von 12,9 Prozent im Vergleich zu vor fünf Jahren. In der Gastronomie gab es in dieser Rechnung real sogar einen Rückgang von fast 14 Prozent. Über 80 Prozent der Betriebe hatten ihre Preise Anfang 2024 erhöht, als eine Entlastung bei der Mehrwertsteuer auslief. Seitdem liegt der Tarif wieder bei 19 statt bei sieben Prozent.

Allein im März lag der Umsatz nominal 2,1 Prozent über dem Vorjahresmonat, aber real 0,9 Prozent darunter. "Gegenüber dem März 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, lag der Gastgewerbeumsatz real 13,3 Prozent niedriger", hieß es.

Knapp einen Monat vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland hält sich die Vorfreude im Gastgewerbe noch in Grenzen. Nur 15,5 Prozent aller Betriebe rechnen mit positiven Impulsen durch die EM, wie eine Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) jüngst zeigte. Demnach erwarten 67,1 Prozent keine Auswirkungen, während 17,4 Prozent noch keine Prognose wagen. Je rund drei Viertel der Befragten gehen nicht von mehr Gästen oder Umsatzzuwächsen aus. "Ein Großereignis wie die EM kann zum Teil auch Stammgeschäft verdrängen", erklärte Dehoga-Präsident Guido Zöllick vorige Woche die Zurückhaltung. So würden weniger oder kürzere Kongresse stattfinden, auch kämen weniger Geschäftsreisende.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Reinhard Becker. - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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