Scholz mahnt mehr Meinungsvielfalt in Medien an

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Berlin/München (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Medien aufgefordert, für mehr Meinungsvielfalt zu sorgen.

"Mehr Fakten statt Nudging. Mehr Inhalte statt Kampagnen. Mehr Information statt Haltung", sagte Scholz am Montagabend auf einer Veranstaltung der Deutschen Journalistenschule in München. "Um die ganze Breite der Bevölkerung anzusprechen, muss sich auch in den Redaktionen etwas verändern." Zum einen kritisierte er, dass "in Berlin oft Männer über Männer" berichteten. Es gebe zu wenig Frauen in Führungspositionen. Außerdem gebe es deutschlandweit zu wenige journalistische Stimmen aus Ostdeutschland, auch zu wenige mit migrantischem Hintergrund. "Bei der Vielfalt in den Redaktionen ist, vorsichtig gesagt, noch Luft nach oben", sagte Scholz.

Der Kanzler betonte die enorme Bedeutung der Medien in einer Demokratie und mahnte, dass diese komplexen Sachverhalte nicht zu stark verkürzen dürften. "In einer Zeit wachsender Komplexität kann Berichterstattung nicht weniger komplex werden, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren." Klassische Medien seien wichtig, weil sie Orientierung gerade in einer Zeit böten, in der sozialen Medien immer stärker genutzt würden. "Gesicherte Informationen sind absolut essenziell für die politische Debatte – und für die öffentliche Debatte erst recht."

Zudem wies Scholz erneut darauf hin, dass er bei seinen Bürgerdialogen oft andere Fragen gestellt bekomme als von Journalisten. "Statt Fragen nach bestimmten Waffensystemen höre ich dort Sorgen vor einer Ausweitung des Kriegs und manchmal auch Fragen, ob unsere Unterstützung nicht schon zu weit geht", sagte er mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und in Anspielung etwa auf seine kritisierte Ablehnung der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern.

(Bericht von Andreas Rinke und Christina Amann; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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