Gantz verlässt Israels Kriegskabinett und fordert Neuwahlen

Reuters · Uhr
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Jerusalem (Reuters) - Aufgrund von innenpolitischen Spannungen hat in Israel Kriegskabinettsmitglied Benny Gantz wie erwartet seinen Rückzug aus der Notstandsregierung erklärt.

Der Oppositionspolitiker, der mit seiner Partei bisher die Koalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterstützt hat, rief am Sonntagabend zu Neuwahlen auf. Netanjahu hat auch ohne diese Unterstützung eine Koalitionsmehrheit im Parlament, ist nun aber noch stärker auf seine rechtsgerichteten Partner angewiesen.

Gantz hatte bereits im Vorfeld mit einem Rückzug gedroht. Bei seiner Rede vor Journalisten am Sonntag kritisierte Gantz Netanjahus Strategie. Netanjahu halte Israel von einem "wahren Sieg" ab, sagte Gantz. Netanjahu schrieb kurz darauf in einem Social-Media-Posting, es sei nicht an der Zeit, die Kampffront aufzugeben.

Ex-Verteidigungsminister Gantz hatte ursprünglich für Samstag eine Ansprache angekündigt, in der er nach Ansicht von Beobachtern seinen Rückzug aus dem Kriegskabinett erklären wollte. Er verschob seine Rede jedoch, nachdem vier israelische Geiseln mit einem Großeinsatz aus dem Gazastreifen befreit worden waren.

Gantz gilt als wichtiger politischer Rivale Netanjahus. Gantz hatte Netanjahu im Mai aufgefordert, bis zum 8. Juni einen Plan für Israels Vorgehen nach einem Ende des Gazakriegs vorzulegen. Anderenfalls werde sich seine zentristische Partei aus der Notstandsregierung zurückziehen, erklärte er damals.

(Bericht von Maayan Lubell, geschrieben von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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