Zahlen enttäuschen

Siemens Healthineers auf Tief seit November

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Sundry Photography / Shutterstock.com

Enttäuschende Quartalszahlen und die gesenkte Wachstumsprognose für die Bildgebungssparte haben Siemens Healthineers am Mittwoch einen Kursrutsch eingebrockt. Zudem belasteten negative Währungseffekte. Dass der Medizintechnikkonzern den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr dennoch bestätigte, half den Aktien nicht.

Gleich zu Handelsbeginn sackten sie auf 49,09 Euro ab und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte November. Davon konnten sie sich anschließend nur wenig erholen: Um die Mittagszeit stand immer noch ein Minus von 6 Prozent auf 50,02 Euro zu Buche, damit waren sie auf dem letzten Platz im Dax . Auch im bisherigen Jahresverlauf haben die Anteilseigner wenig Grund zur Freude: Mit einem Kursrückgang von knapp 5 Prozent hinken die Titel dem deutschen Leitindex, der in diesem Zeitraum um mehr als 10 Prozent zugelegt hat, klar hinterher.

Bei Konkurrent Philips hielt sich der Kursverlust am Mittwoch mit 1,2 Prozent in Grenzen. Zu Wochenbeginn hatten die Aktien dank positiver Aussagen zum Neugeschäft im vergangenen Quartal kräftig angezogen und zollen dieser Stärke seitdem ein wenig Tribut. Für 2024 steht bislang ein Plus von gut 24 Prozent zu Buche - vor allem dank des Kursfeuerwerks Ende April, nachdem sich Philips mit der US-Justiz auf einen milliardenschweren Vergleich im Zusammenhang mit fehlerhaften Beatmungsgeräten für die Schlaftherapie geeinigt hatte.

Eine zurückhaltende Nachfrage in China machte derweil Siemens Healthineers auch im dritten Geschäftsquartal zu schaffen. Als Belastung erwies sich vor allem die Schwäche der Bildgebungssparte, die den Löwenanteil zu Umsatz und Ergebnis beiträgt. Die Konzernerlöse und das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legten zwar auch dank deutlicher Fortschritte bei der Restrukturierung der Labordiagnostik zu - aber nicht so stark wie am Markt erwartet. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) sahen Analysten indes dank einer niedrigeren Steuerquote über den Prognosen.

Neben dem Zwischenbericht trübte die gesenkte Prognose für das organische Umsatzwachstum der Bildgebungssparte die Stimmung. Vor diesem Hintergrund überrasche die beibehaltene Margen-Zielspanne für den Bereich, schrieb Julien Dormois vom Analysehaus Jefferies. Um nur wie angepeilt deren unteres Ende zu erreichen, sei im Schlussquartal eine deutliche Erholung nötig. Richard Felton von der US-Investmentbank Goldman Sachs verwies mit Blick auf das beibehaltene EPS-Konzernziel darauf, dass das Unternehmen hier auf Unterstützung durch eine niedrigere Steuerquote setzt.

Insgesamt bewertet Bernstein-Expertin Lisa Bedell Clive die Zahlen und den gesenkten Spartenausblick negativ. Sie bleibt jedoch bei ihrer positiven Anlageempfehlung - ähnlich wie die meisten anderen Analysten, die sich äußerten. Die Aktie bleibe ein Qualitätstitel, doch die Erwartungen an das Unternehmen müssten neu definiert werden, betonte Jefferies-Analyst Dormois. So sei etwa eine Verbesserung der Geschäftsentwicklung in China entscheidend, um die Schätzungen für das neue Geschäftsjahr zu untermauern.

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