Israel wirft Norwegen einseitige Politik vor und entzieht Akkreditierung

Reuters · Uhr

Oslo (Reuters) - Israel hat acht norwegischen Diplomaten bei der Palästinensischen Autonomiebehörde die Akkreditierung entzogen.

Dies sei die Konsequenz aus dem anti-israelischen Verhalten Norwegens, begründete Außenminister Israel Katz am Donnerstag die Entscheidung. "Norwegen betreibt eine einseitige Politik zugunsten der Palästinenser und wird daher vom Palästina-Thema ausgeschlossen." Norwegen hatte unter anderem wie Irland und Spanien Palästina als eigenständigen Staat anerkannt, was heftige Proteste Israels nach sich zog. Norwegens Außenminister Espen Barth Eide nannte es ein extremes Vorgehen, das die Hilfe für die palästinensische Bevölkerung behindere. "Die heutige Entscheidung wird Folgen für unsere Beziehungen zur israelischen Regierung haben." Die palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland sprach von einem Bruch internationalen Rechts.

Norwegen hatte in den 90er Jahren die sogenannten Oslo-Verträge vermittelt, mit denen ein dauerhafter Frieden zwischen Israelis und Palästinensern erreicht werden sollte. Ähnlich wie Deutschland hatte Norwegen lange erst als Endpunkt eines Friedensprozesses eine Zwei-Staaten-Lösung angestrebt. Vor gut zwei Monaten hatte Norwegen jedoch Palästina als eigenständigen Staat anerkannt. Israel hatte dies als Stärkung der Hamas-Extremisten nach ihrem Massaker am 7. Oktober 2023 bezeichnet, der den israelischen Gegenschlag im Gazastreifen ausgelöst hatte.

(Bericht von: Terje Solsvik in Oslo und Maayan Lubell in Jerusalem, geschrieben von Markus Wacket; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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