Insider - Israel tötet Hisbollah-Kommandeur in Beirut

Reuters · Uhr
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Beirut/Jerusalem (Reuters) - Bei einem israelischen Angriff auf die südlichen Vororte von Beirut ist Insidern zufolge der hochrangige Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Akil getötet worden.

Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag aus Sicherheitskreisen. Der Befehlshaber sei zusammen mit Mitgliedern der Hisbollah-Eliteeinheit Radwan der radikal-islamischen Miliz im Libanon getötet worden, als sie eine Sitzung abhielten, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Er wurde von den USA mit einem Kopfgeld von sieben Millionen Dollar gesucht. Es ist das zweite Mal in weniger als zwei Monaten, dass Israel einen hochrangigen Hisbollah-Militärkommandeur in Beirut ins Visier genommen hat. Im Juli wurde bei einem israelischen Luftangriff Hisbollah-Befehlshaber Fuad Schukr getötet.

Bei dem Angriff am Freitag seien insgesamt acht Menschen getötet und 59 verwundet worden, gab das libanesische Gesundheitsministerium bekannt. In Sanitäterkreisen war von 13 Toten die Rede. Der libanesische Zivilschutz teilte mit, dass seine Rettungsteams nach dem Einsturz von zwei Wohngebäuden unter den Trümmern nach Vermissten suchten. Das israelische Militär erklärte, es habe einen "gezielten Angriff" in Beirut ausgeführt, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

Die Hisbollah griff indes eigenen Angaben zufolge sieben israelische Ziele mit Katjuscha-Raketen an. Laut israelischem öffentlichem Rundfunk wurden etwa 150 Raketen aus dem Südlibanon auf Israel abgeschossen. Die UN-Blauhelmtruppe im Süden des Libanon forderte eine "sofortige Deeskalation" im Konflikt zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz. Es sei eine massive Zunahme der Feindseligkeiten über die Grenze hinweg zu beobachten, sagte Unifil-Sprecher Andrea Tenenti Reuters. Die Unifil-Truppe soll den Frieden zwischen Israel und dem Libanon wahren.

Seit Ausbruch des Kriegs im Gazastreifen zwischen Israel und der palästinensischen Hamas vor knapp einem Jahr hat sich jedoch auch die Lage in dem Grenzgebiet erheblich verschlechtert. Nahezu täglich kommt es zu gegenseitigem Beschuss zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz. In den vergangenen Tagen spitzte sich der Konflikt zu. Zunächst explodierten an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Tausende Funkempfänger und Walkie-Talkies im Libanon, anschließend flog Israel mehrere Luftangriffe, so auch am späten Donnerstagabend. Laut libanesischen Sicherheitskreisen waren dies die heftigsten Luftangriffe seit Beginn des Gaza-Kriegs.

Ungeachtet der Eskalation im Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz trieb Israel auch seine Offensive gegen die palästinensische Hamas im Gazastreifen voran. Aus mehreren Teilen des Küstengebiets wurden israelische Luft- und Panzer-Angriffe gemeldet. Dabei kamen nach Angaben palästinensischer Behördenvertreter mindestens 14 Menschen ums Leben.

(Bericht von Laila Bassam Tom Perry und Maya Gebeily, geschrieben von Birgit Mittwollen; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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