Scholz fordert Verbündete zu schnelleren Waffenlieferungen an Ukraine auf

Berlin (Reuters) - Wegen der russischen Vorstöße in der Ostukraine und dem Einsatz nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite hat Kanzler Olaf Scholz die Verbündeten aufgefordert, die Ukraine schneller mit Waffen zu beliefern.
"Ich glaube, es wäre ganz gut, wenn in dieser besonderen Situation manche der Ankündigungen, die bereits gemacht worden sind, jetzt in die Tat umgesetzt werden würden", sagte Scholz am Montag in Berlin nach einem Treffen mit dem neuen Nato-Generalsekretär Mark Rutte. "Das würde das Szenario in der Ukraine erheblich zugunsten der Ukraine verbessern." Deutschland sei dagegen für die Ukraine ein verlässlicher Partner. Scholz wiederholte erneut, dass ein Nato-Beitritt des Landes derzeit nicht auf der Agenda stehe. Rutte betonte dagegen, er sei sicher, dass die Ukraine eines Tages Nato-Mitglied werde.
Der Nato-Generalsekretär bezeichnete das Eingreifen nordkoreanischer Soldaten auf Seiten Russlands als "eindeutige Eskalation". Die Nato-Staaten müssten ihre Rüstungsproduktion hochfahren und künftig mehr als die Zielmarke von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigungausgaben erreichen. Russland werde nicht bei der Ukraine haltmachen. Man arbeite daran, dass die Nato als transatlantisches Bündnis auch nach den US-Präsidentschaftswahlen funktioniere - egal, wer US-Präsident werde. Dies sei auch im amerikanischen Interesse.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)