Argentinien will Abschnitt der Mega-Wasserstraße Paraguay-Parana privatisieren

Buenos Aires (Reuters) - Argentinien will eine der wichtigsten Wasserstraßen des Landes privatisieren.
Geplant sei eine nationale und internationale Ausschreibung für den argentinischen Abschnitt der Wasserstraße Paraguay-Parana, sagte Kabinettschef Guillermo Francos am Dienstag. Dafür solle eine 30 Jahre laufende Konzession vergeben werden. Die 3400 Kilometer lange Wasserstraße, ein natürlicher Flusskorridor, der sich durch die Flüsse Parana und Paraguay erstreckt, ist ein wichtiger Transportweg zum Meer aus dem Landesinneren von Paraguay, Bolivien und Südbrasilien. Argentinien nutzt die Wasserstraße, um die Waren für fast 80 Prozent seines Außenhandels zu transportieren - etwa für Agrar-Produkte wie verarbeitete Sojabohnen, Mais und Weizen.
Um welche Summen es bei der Privatisierung gehen könnte, blieb zunächst offen. Francos sagte, die Konzession werde die Ausbaggerung und Betonnung der Flüsse Paraguay und Parana umfassen. Das Vorhaben werde zu einer erheblichen Verbesserung der Handelsroute führen, einschließlich neuer Satelliten- und Radarsysteme zur Schiffsverfolgung sowie neuer Beschilderung und Kontrollmaßnahmen zur Bekämpfung des Drogenhandels.
In Argentinien regiert seit knapp einem Jahr Präsident Javier Milei. Er will mit einer Rosskur die Wirtschaft ankurbeln. Kern seiner Vorstellungen sind eine drastische Verkleinerung des Staatsapparats inklusive der Kürzung sozialer Leistungen.
(Bericht von Walter Bianchi, geschrieben von Ralf Bode, redigiert von Katharina Loesche Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)