Deutschlands Firmen steigerten Forschungsausgaben deutlich

Berlin (Reuters) - Trotz der lahmenden Wirtschaft haben die Unternehmen in Deutschland zumindest im vergangenen Jahr ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) deutlich gesteigert.
Sie erhöhten sich 2023 um mehr als acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten FuE-Umfrage hervorgeht, die der Stifterverband im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erstellt hat. Besonders stark gestiegen sind die Forschungsausgaben in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien, Biotechnologie, Maschinenbau und Elektroindustrie.
Im Jahr 2023 stiegen die Ausgaben der Unternehmen für firmeninterne Forschung und Entwicklung auf den Rekordwert von 88,7 Milliarden Euro. Noch stärker sind die Aufwendungen für Forschungsaufträge gestiegen, nämlich um 14,5 Prozent auf 31,7 Milliarden Euro.
Der Stifterverband weist darauf hin, dass die Steigerungen nur zum Teil auf gestiegene Kosten aufgrund der hohen Inflation zurückzuführen seien. Die FuE-Ausgaben in Deutschland erreichten damit 2023 insgesamt 3,11 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die Wirtschaft allein kommt auf einen Anteil von 2,12 Prozent. International liegt Deutschland damit in der Spitzengruppe, vor allem in der EU. Länder wie die USA, Südkorea oder Israel geben aber zum Teil deutlich mehr aus.
Laut Stifterverband arbeiten auch immer mehr Menschen in den Bereichen Forschung und Entwicklung. Der Verband nennt einen Anstieg von 5,5 Prozent gegenüber 2022 auf 533.260 Vollzeitstellen. In Wirklichkeit sind sogar noch mehr Menschen in diesem Bereich tätig, aber der Verband hat etwa Teilzeitjobs zu Vollzeitstellen zusammengerechnet.
Auch das "Handelsblatt" hatte über die Zahlen berichtet.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)