Norwegischer Staatsfonds steigt bei israelischer Telekomfirma aus

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Oslo (Reuters) - Wegen ethischer Bedenken ist der norwegische Staatsfonds bei einem israelischen Telekom-Anbieter ausgestiegen.

Der weltgrößte Staatsfonds teilte am Mittwoch mit, sämtliche Anteile an Bezeq verkauft zu haben. Der größte Mobilfunker Israels bietet seine Dienste unter anderem in jüdischen Siedlungen im Westjordanland an. "Dadurch trägt das Unternehmen dazu bei, die Aufrechterhaltung und Ausweitung dieser völkerrechtlich illegalen Siedlungen zu erleichtern", begründete der norwegische Staatsfonds die Entscheidung. Bezeq war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.

Der Fonds, der ein Vermögen von 1,8 Billionen Dollar verwaltet und 1,5 Prozent aller weltweit börsennotierten Aktien hält, folgte mit der Verkaufsentscheidung einer Empfehlung seiner Ethik-Kommission. Diese hatte im Rahmen einer strengeren Auslegung von Nachhaltigkeitsrichtlinien (ESG) Beteiligungen an Firmen auf den Prüfstand gestellt, die in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten aktiv sind. Das Gremium erkannte zwar an, dass Bezeq seine Dienstleistungen auch in den von der palästinensischen Autonomiebehörde kontrollierten Regionen anbietet. Dies wiege die Geschäfte mit den jüdischen Siedlern im Westjordanland allerdings nicht auf.

Der Staatsfonds hatte sich zuvor bereits aus neun weiteren Unternehmen zurückgezogen, die unter anderem Straßen und Gebäude in jüdischen Siedlungen bauen oder Überwachungsgeräte für die Grenzbefestigungen zwischen Israel und den Palästinensergebieten liefern. Im Juli hatte der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag die israelischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten als illegal eingestuft.

(Bericht von Gwladys Fouche; geschrieben von Hakan Ersen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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