Nicht vergessen: Bis zum 15. Dezember kannst du Verluste geltend machen
Wenn du in manchen Depots Gewinne und in anderen Verluste machst, kannst du mit einer Verlustbescheinigung zu viel gezahlte Steuern zurückholen. Doch die Zeit drängt: Am 15. Dezember läuft die Frist für 2024 ab. Was du jetzt wissen musst.
2024 lief es an den Börsen hervorragend. Alle wesentlichen Anlageklassen - Aktien, Anleihen, Gold und Kryptowährungen - werden das Jahr aller Voraussicht nach im Plus beenden. Und doch kann es natürlich sein, dass du in einem deiner Depots unterm Strich im Minus gelandet bist.
Wenn das so ist, dann solltest du ein Datum auf jeden Fall im Auge behalten: Denn am 15. Dezember endet die Frist, bis zu deren Ende du eine so genannte Verlustbescheinigung für das Jahr 2024 beantragen kannst. Wir erklären, was es damit auf sich hat und wofür du sie brauchst.
Was ist eine Verlustbescheinigung?
Eine Verlustbescheinigung stellt dir deine Bank oder dein Broker aus. Darauf ist aufgeführt, in welcher Höhe du im betreffenden Jahr Verluste in deinem Depot realisiert hast - aufgegliedert nach Verlusten aus Aktienverkäufen und sonstigen Verlusten. Wichtig: Um für das Jahr 2024 eine Verlustbescheinigung zu erhalten, musst du sie bis zum 15. Dezember 2024 beantragen. Sie wird nicht automatisch erstellt. Du musst also aktiv werden - und dir bleibt nur wenig Zeit.
Wofür brauche ich eine Verlustbescheinigung?
Wenn du Depots bei einer einzigen Bank oder einem einzigen Broker hast, brauchst du keine Verlustbescheinigung. Denn dann werden deine Gewinne und Verluste am Kapitalmarkt automatisch miteinander verrechnet. Anders ist es, wenn du bei anderen Instituten weitere Depots unterhältst.
Angenommen, du erzielst in Depot bei Broker A Verluste, bei Broker B aber Gewinne. Broker B wird für deine Gewinne dann - gegebenenfalls nach Berücksichtigung deines Freistellungsauftrags - Steuern und Solidaritätszuschlag (Soli) abführen. Die Verluste von Broker A werden aber nicht mit deinen Gewinnen bei Broker B verrechnet. Die Folge: Du zahlst unter Umständen zu viel Kapitalertragsteuer, Soli und gegebenenfalls Kirchensteuer.
Die gute Nachricht: Die kannst du dir vom Finanzamt mit deiner Steuererklärung zurückholen. Und genau hier kommt die Verlustbescheinigung ins Spiel. Die brauchst du nämlich, um dem Finanzamt entsprechende Verluste nachzuweisen und eine Steuererstattung zu bekommen. Noch mehr Tipps für deine Steuererklärung haben wir hier für dich zusammengefasst.
Was passiert, wenn ich keine Verlustbescheinigung beantrage?
Wenn du keine Verlustbescheinigung beantragst, werden deine Verluste aufs neue Jahr "vorgetragen". Das bedeutet: Erzielst du 2025 in dem Depot bei diesem Broker Gewinne, profitierst du steuerlich doch noch von den Verlusten aus dem Jahr 2024. Denn sie werden mit den Gewinnen 2025 verrechnet und mindern so deine Steuerlast.
Hast du dagegen bereits für 2024 eine Verlustbescheinigung beantragt, wird dein "Verlusttopf" bei dieser Bank oder diesem Broker auf null gesetzt. Du startest dann ohne Altverluste ins neue Jahr. Das bedeutet zwar auch, dass du deine Gewinne 2025 versteuern musst. Andererseits sind versteuerte Gewinne doch immer noch schöner als steuerfreie Verluste.