Forderungen nach Verhandlungslösung für Ukraine-Krieg nehmen zu

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Warschau (Reuters) - Fast drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nehmen die Forderungen nach einer Verhandlungslösung zu.

Der polnische Regierungschef Donald Tusk hielt am Dienstag Friedensgespräche noch in diesem Winter für möglich. "Ich werde eine Reihe von Gesprächen führen, die vor allem die Situation jenseits unserer Ostgrenze betreffen", kündigte er in Warschau an. Am Donnerstag werde er deswegen den französischen Präsidenten Emmanuel Macron treffen.

In Moskau zeigte sich zeitgleich Regierungssprecher Dmitri Peskow offen für Gespräche zur Beendigung der Kämpfe. Er pochte zwar auf das Erreichen der russischen Kriegsziele, sagte aber auch: "Diese Ziele können als Ergebnis der besonderen militärischen Operation oder durch entsprechende Verhandlungen erreicht werden." Der russische Präsident Wladimir Putin hat bereits früher erklärt, eine Waffenruhe müsse sich an den Realitäten auf dem Boden orientieren. Gemeint sind damit die russischen Eroberungen in der Ukraine. Zudem ist für Putin eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine inakzeptabel.

Tusk will in Warschau mit Macron die Gespräche des französischen Präsidenten mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump und dessen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj am vergangenen Wochenende erörtern. Tusk betonte, dass er in ständigem Kontakt mit den skandinavischen und baltischen Verbündeten stehe. Auch werde der britische Premierminister Keir Starmer demnächst in Warschau erwartet. Bundeskanzler Olaf Scholz erwähnte er in diesem Zusammenhang nicht. "Ich möchte wirklich, dass Polen das Land ist, das nicht nur präsent ist, sondern den Ton für diese Entscheidungen angibt, die uns Sicherheit bringen und die polnischen Interessen schützen sollen", sagte Tusk.

Selenskyj hatte sich am Montag für eine diplomatische Lösung des Krieges ausgesprochen und signalisierte damit eine wachsende Verhandlungsbereitschaft. Die Ukraine muss sich darauf vorbereiten, dass ihr wichtigster Verbündeter und Waffenlieferant mit Trumps Amtsantritt im Januar einen neuen Kurs einschlagen wird. Am Sonntag hatte Trump zu einem sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen aufgerufen, um "den Wahnsinn" zu beenden. Er hatte sich nur wenige Stunden nach seinem Treffen mit Selenskyj in Paris geäußert, dem ersten persönlichen Gespräch seit seinem Wahlsieg im vergangenen Monat in den USA.

(Bericht von Alan Charlish, Pawel Florkiewicz, Anna Wlodarczak-Semczuk, geschrieben von Rene Wagner und Hans Busemann, redigiert von Christian Rüttger; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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