Radikale Palästinenser-Gruppen drohen nach Gaza-Protesten mit Konsequenzen

Reuters · Uhr
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Kairo (Reuters) - Nach Protesten im Gazastreifen gegen die Hamas haben radikale Palästinenser-Gruppen mit der Bestrafung von Kollaborateuren mit Israel gedroht.

In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung der Dachorganisation Fraktionen des Widerstands wurden Anführer der "verdächtigen Bewegung" kritisiert. Diese beharrten darauf, dem Widerstand gegen Israel die Schuld an der Lage zu geben und ignorierten dabei, dass "die zionistische Vernichtungsmaschine ununterbrochen arbeitet", hieß es. "Daher sind diese verdächtigen Personen ebenso verantwortlich für das Blutvergießen unseres Volkes wie die Besatzer und werden entsprechend behandelt." Auch die Hamas gehört zu den Fraktionen.

In den vergangenen Tagen waren Hunderte Palästinenser im Norden und im Zentrum des Gazastreifens auf die Straße gegangen. Einige skandierten "Hamas raus", ein seltenes Zeichen des Widerstands gegen die radikal-islamische Gruppe. Im Laufe des Donnerstags war ein weiterer Marsch geplant. Einige Demonstranten haben der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, sie wollten gegen den Krieg protestieren. "Wir sind nicht gegen den Widerstand. Wir sind gegen den Krieg. Genug der Kriege, wir sind erschöpft", erklärte ein Bewohner von Gaza über eine Chat-App. "Man kann die Menschen nicht als Kollaborateure bezeichnen, weil sie sich gegen Kriege aussprechen, weil sie ohne Bombardierungen und Hunger leben wollen."

Bei der israelischen Offensive im Gazastreifen sind nach Angaben der Behörden dort zunächst mehr als 50.000 Palästinenser getötet worden. Große Teile des Palästinenser-Gebietes liegen in Schutt und Asche. Die Hamas hatte den Krieg am 7. Oktober 2023 mit einen Überraschungsangriff auf den Süden Israels begonnen. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und etwa 250 als Geiseln genommen. Einige von diesen sind weiter in der Gewalt der Islamisten.

(Bericht von Nidal al-Mughrabi; Geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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